Japan im Hochsommer - August 2019

Dieses Thema im Forum "Asien Reiseforum" wurde erstellt von Kitakinki, 17. März 2020.

  1. Kitakinki

    Kitakinki Reisefuchsforum Legende

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    Bedingt durch den Schulbesuch ab September 2019 war die Frage: Im August fahren wenn's heiß ist? Der nächste Besuch ist sonst erst wieder im Herbst 2020 möglich (so Corona will).
    Ein heißes Japan ist besser als gar kein Japan, also:

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    Nichts wie hinaus zum Franz Josef Strauß!

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    Der Flug ging dieses Mal mit der Firma Hansen über Frankfurt, ab München direkt oder ANA waren teurer gewesen. Ein feines Römerpils am Gate, dann ging's in die Kiste hinein.
    Die 747-8i war voll bis auf den letzten Platz. Es war mein erster LH-Flug seit mehreren Jahren, bei der ANA ist es ja immer japanisch-warm, der Hansen hat es nicht so mit dem Heizen. Bin ja nicht so kälteempfindlich und fand es mit einem Pullover gerade richtig, die Japaner um mich herum sahen dagegen aus wie beim Biwakieren im Basiscamp.

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    Der Service war in Ordnung, hatte mein eigenes Tablet dabei und irgendwann war der Flug dann auch rum. Tokio-Haneda meldete 36 Grad im Schatten, auf der Aussichtsterasse waren es gefühlt 50.

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    Nach einigem Herumplanen und Herumspielen mit der Suchmaschine erwies es sich am geschicktesten sofort in den hohen Norden weiterzufliegen. Also durch die Einreise, Gepäck abgeholt, mobiles Internet abgeholt, Geld abgehoben und zweiten Koffer nach Osaka zu einer Bekannten weitergeschickt.
    Im Inlandsterminal dann Curry gegessen (scharf, so eine saudumme Idee, schwitzischwitzi).
    Der Weg vom Bus zur Treppe in's Flugzeug war auch nicht angenehm, es hat sich ein bisschen gestaut beim Einsteigen, ein paar Minuten und man ist schon durchgeschwitzt.

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    In Memanbetsu waren angenehme 25 Grad. Koffer vom einzigen Band geholt und dann hinaus aus dem kleinen Terminal (hat aber drei Finger!).

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    In Hokkaido fährt natürlich jeder mit dem Auto, der Bus nach Abashiri war dementsprechend nur mit fünf Passagieren besetzt.

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    Nach einem Steak (die Auswahl an Restaurants direkt am Bahnhof ist dürftig, und Lust ins Zentrum zu laufen hatte ich nach 20 Stunden Wegzeit auch nicht mehr) und einem eiskalten Lemon Squash (schmeckt wie diese italienische La Limonata) ging es dann in's Bett.

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    Downtown Abashiri, morgens um halb fünf.
     
  2. Kitakinki

    Kitakinki Reisefuchsforum Legende

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    Am nächsten Tag stand an: Mietwagen abholen (bei Times Rentacar, 2009 hatte ich da schonmal gemietet, da war's noch Mazda Rentacar), einen Mazda 3 (in Japan "Axela") mit Automatik. Mein Bruder (übrigens auch dabei) hat einen Mazda 2 und kann zwar kein Japanisch, konnte Radio etc. aber trotzdem bedienen da die Benutzeroberfläche gleich ist.

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    Plan für den ersten Tag: Von Abashiri über den Shiretoko-Pass und Rausu, Shibetsu, Teshikaga zum Kussharo-See.

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    Diese Pay-TV-Maschinen sind auch nicht totzukriegen. 1000 Yen für zensierte Pornos!

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    Am letzten 7/11 vor dem Shiretoko-Pass.

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    2009 war da noch kein schöner Stein sondern ein gammeliger Holzstamm.
    Das Besucherzentrum auf der Westseite haben wir ausgelassen, August ist Hochsaison und der Parkplatz war überfüllt. Die Shiretoko-Halbinsel ist für den Privatverkehr gesperrt, auf der Westseite muss man in einen Bus umsteigen sofern man zu den dortigen Wasserfällen und Seen will. Oder sich von Bären fressen lassen will.

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    Bei klarem Wetter kann man Kunashiri sehen.

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    Das ist ein "Countrysign" (Kantoriisain wie die Japaner sagen), die stehen an der Grenze jeder Gemeinde. Die Unterhaltungssendung "Wie wär's mit Mittwoch" hatte die vor 20 Jahren über Hokkaido hinaus bekannt gemacht, aus einem Stapel mit allen ca. 250 Schildern wurde zufällig gezogen und dann mit dem Auto losgefahren.

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    Downtown Rausu. Man kann an der Ostküste noch ein bisschen nach Norden fahren, da gibt's allerdings nichts was irgendwie von Interesse wäre.

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    In einem Restaurant im Hafen von Rausu (was eher aussah wie eine Kantine) gab's Hokke, "Atkamakrele".

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    Südlich von Rausu ließ der Verkehr nach. Die meisten Touristen kommen von Abashiri aus nach Shiretoko, die Infrastruktur ist da besser ausgebaut.
     
  3. Gusti

    Gusti Reisefuchsforum Legende

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    Mpf. Reib noch Salz in die Wunde :RpS_sad:

    Aber doch nett, wenigstens virtuell ein bisschen mitreisen zu können - Danke. Geht derzeit ja fast unter in all den
    Corona-Threads.

    Nachdem es mir heute nach nur knapp einer Stunde Warteschleife endlich gelungen ist, unsere Flüge zu stornieren (volle Erstattung immerhin), bin ich mit der Japan-Säge der alten Kletterrose im Garten zu Leibe gerückt.
    Ist das noch Galgenhumor oder schon Resignation?

    LG
     
  4. Kitakinki

    Kitakinki Reisefuchsforum Legende

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    Naja, Japan im August ist zwar besser als gar kein Japan, aber aufgrund der Hitze ganz weit weg von Japan im Herbst oder von mir aus auch im tiefsten Winter :smilewinkgrin3:

    Schöne Kirschblüten gibt's bei uns auch. Habe heute schon einen Baum in voller Blüte gesehen, eine frühe Art, bei vielen Kirschen sind ja erst die Knospen draußen.

    Hoffentlich ist die Sache bis zum Herbst ausgestanden. ANA hat die Verbindungen nach Europa ja schon stark zusammengestutzt. Im erweiterten Bekanntenkreis ist einer der vorgestern noch abgeflogen und grad noch durch die Quarantäne durchgerutscht ist. Finde ich etwas gewagt, was wenn man sich im Flugzeug oder am Flughafen infiziert und dann drüben als Virenschleuder herumläuft?

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    Den Markt für Kombinis teilen sich in Hokkaido 7/11 und Seicomart auf. Meistens gibt's nur den Seicomart, in größeren Ortschaften wie hier in Shibetsu beides.
    Der Sommer in Hokkaido ist zwar nicht so heiß wie weiter südlich, trotzdem laufen bei fast allen Autos Motor und Klimaanlage während des Einkaufs. Kann man immer gut an den Pfützen auf den Parkplätzen erkennen.

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    Am Mashu-See. Zwischen Shibetsu und Teshikaga gibt's flaches Land und gerade Straßen, erst westlich davon wird's wieder interessant. Der See selbst ist nicht zugänglich.

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    Wir hatten das "Kussharo Prince" gebucht, ein für Osthokkaido recht großes Hotel direkt am Kussharosee. In der Nähe gibt es keine abends noch geöffneten Restaurants, in's Hotelrestaurant mit Büffet wollten wir nicht, also blieb nur der Weg in's 20 km entfernte Teshikaga. Wenn man nicht weiß auf was man Lust hat kommt oft Ramen heraus.

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    Im Supermarkt waren Melönchen im Angebot.

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    Oder darf es eine leckere Hoya (Seescheide) sein? Reich an Jod!

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    Schnecken gab's auch.

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    Bei dem Butterpreis wäre unser häuslicher Konsum bald schwer zu finanzieren. Fast fünf Euro für ein halbes Pfund, und dann nur ein Stück pro Kunde!
     
  5. Kitakinki

    Kitakinki Reisefuchsforum Legende

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    Morgens am Kussharo-See.
    Das Frühstück war am Büffet in einer großen Halle, das Hotel fast ausgebucht, sehr gemütlich.

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    Daher folgte auf dem Weg nach Kushiro erst einmal ein eiskalter Dosenkaffee beim Seicomart.

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    Das japanische Radio ist übrigens immer noch so kacke wie früher.
    In Osthokkaido geht meistens nur der staatliche NHK rein, und der sendet alles (als würde man alle Programme des BR zu einem Sender zusammenschmeißen). Nachrichten, Reportagen, Gelaber, traditionelle Volksmusik, Features über irgendwelche Schlagersänger aus den 60ern, aktuellen J-Pop. Und das völlig zufällig.
    Wenn mal ein privater Sender empfangbar ist kommen da Dauerwerbesendungen (besonders für Kosmetikprodukte oder Kreditberatungen) oder irgendein anderes Gelaber.
    Wir haben dann das Autoradio über Bluetooth mit dem Handy verbunden und BR Heimat gehört :biggrin2:

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    Von Teshikaga aus wälzt sich die Straße südlich in Richtung Kushiro und durchquert dabei eine Sumpflandschaft. Viel zu sehen gibt's nicht, bald ist die größte Stadt Osthokkaidos erreicht.

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    Mit einem Auge hatte ich die Tage zuvor auf die Reservierungsauskunft von JR geschielt. Die Züge fingen langsam an voll zu werden, daher haben wir einen Stop am Bahnhof in Kushiro gemacht, die Railpässe ausstellen lassen und für einige Tage später reserviert.

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    Bitte steigen sie nicht in das Schließfach! Sie könnten sich einsperren!
     
  6. Kitakinki

    Kitakinki Reisefuchsforum Legende

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    Danach ging's Richtung Süden am Pazifik entlang bis nach Hiroo.

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    Kurz nach Shiranuka gab's zum Mittagessen wieder Ramen bei "Ramen Nr 38", das kommt von der Nationalstraße 38 welche direkt daneben verläuft. Die Gegend ist sehr dünn besiedelt und etwas anderes war nicht in Sicht. Die Kundschaft bestand größtenteils aus LKW-Fahrern und Soldaten, in der direkten Umgebung ist allerdings keine Basis, die waren wohl auf der Durchreise.

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    Das Lokalmuseum von Urahoro. Die Ausstellungen unterscheidet sich nicht von anderen Museen in der Pampas, ein bisschen was zur Urbarmachung Hokkaidos, alte Haushaltgegenstände und der Rest sind Tiere und Botanik.

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    Taiki nennt sich selbst das "Raketendorf", die JAXA betreibt dort einen Raketenstartplatz.
    Sonst ist da nicht viel los. Auf die über 800 Quadratkilometer Gemeindefläche verteilen sich nur ~5.500 Einwohner.

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    Dieser Kombini wird wie auch die Tankstelle gegenüber von der Agrargenossenschaft JA (sowas wie die Baywa) betrieben.

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    Ankunft in Hiroo. Das Hotel war eine bessere Pension mit Gemeinschaftsbad und -WC. Der Eigentümer wollte keine Kopie der Reisepässe machen, ein Zeichen dafür dass sich hier wirklich keine Touristen hinverirren, dazu wäre er eigentlich verpflichtet.

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    Sehr idyllisch.

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    Abendessen in einer Kneipe nebenan, es gab Kroketten (und davor noch andere frittierte Sachen).
    Die Gegend ist wirklich total ab vom Schuss, Touristen kommen so gut wie keine und auch sonst macht alles einen etwas heruntergekommenen Eindruck. Läden haben schon seit Jahren geschlossen, Häuser sind nicht bewohnt und verfallen, die jungen Leute verschwinden nach Sapporo oder Tokio.
     
  7. Kitakinki

    Kitakinki Reisefuchsforum Legende

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    Auch im Hotel: Ein Thermopanel-Plattenheizkörper. Hätte nicht erwartet dass die Dinger bis nach Japan verkauft worden sind.
    Rechts daneben sind die berüchtigten Kloschlappen.

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    Das Zimmertelefon. War von 1982, quasi gestern erst in Betrieb genommen.

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    Die Straße schlängelt sich an der Küste entlang in Richtung Kap Erimo.
    Mittlerweile hat man für viel Geld diverse Tunnels gebaut um die Engstellen loszuwerden, unter anderem den mit über 4000 Meter längsten Tunnel Hokkaidos. Ist zwar angenehm zu fahren, den Nutzen würde ich aber in Frage stellen, Warenverkehr findet auf der Straße kaum statt und den Motorradfahrern wäre die alte Straße bestimmt lieber da kurvenreicher und mit besserer Aussicht. Hauptsache irgendwo was betoniert.
    Zwischendurch gibt es immer mal wieder kleine Weiler mit nichts ausser einer Post. Irgendwo müssen die 24.500 Postämter ja versteckt sein.

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    Kap Erimo, noch im Nebel.

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    In den Fels hat man auch eine Lounge hineingebaut, die kostet aber.

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    Später hat sich der Nebel dann verzogen.
    Das Kap Erimo ist Thema eines bekannten Schlagers (Enka) von Mori Shin'ichi.
    Hier in der Version des Silvester-Schlagerwettbewerbs im ersten Fernsehen (NHK) von 2010.



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    Kap Erimo und die Region Hidaka sind bekannt für den Seetang "Konbu". Der wird herausgefischt und auf dem Kies getrocknet.

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    Im Souvenirshop lief Mori Shin'ichi in Dauerschleife. Der Riesenschneck sah auch nicht so appetitlich aus, sind schnell wieder raus und weitergefahren.
     
  8. Kitakinki

    Kitakinki Reisefuchsforum Legende

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    Zu "Hauptsache irgendwo betoniert" noch ein Nachtrag: Die Hidaka-Überquerungs-Straße, benannt nach dem Hidaka-Gebirge.

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    Der "begehbare" Teil in schwarz eingezeichnet.

    Die wurde in den 80ern als neue Verbindung zwischen Shizunai (jetzt Shin-Hidaka) und Nakasatsunai auf Hokkaido geplant. Fast 500 Millionen Euro hat man in den Bergen versenkt, Brücken und Galerien und Tunnels gebaut nur um dann in den 2000ern doch aufzuhören, für den nicht fertiggestellten Abschnitt von ca. 8 km unter dem Berg Kamuiekiuchikaushi (da wurde in den 70ern mal eine Studentenwandergruppe von Bären verspeist) mit zwei Tunnels sowie die Instandhaltung wären in den nächsten 40 Jahren nochmal ca. 800 Millionen Euro fällig geworden.

    Der wirtschaftliche Nutzen der Straße würde gegen Null tendieren, von Sapporo nach Osten ist es über die Autobahn via Obihiro immer noch schneller. Im Winter wäre die Straße aufgrund des Schnees oft geschlossen, wie momentan die südöstlich verlaufende 236.

    Zwar auf Japanisch, so viel Interessantes redet der aber eh nicht (Oh die Herbstlaubfärbung ist so schön etc).

    Die Ostseite von Nakasatsunai:



    Die Westseite von Shizunai:

     
  9. Kitakinki

    Kitakinki Reisefuchsforum Legende

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    Vom Kap Erimo schlängelt sich die Nationalstraße 336 an der Küste entlang in Richtung Sapporo, gute 200 km sind das.

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    Außer dem in jeder Gemeinde vorhandenen Museum für Lokalgeschichte gibt's meistens nichts zu sehen. Das Wetter war bescheiden, es fing an zu regnen.

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    Am Bahnhof Samani kommt kein Zug mehr. Die Hidaka-Bahn wurde nach einem Taifun 2015 östlich von Mukawa außer Betrieb genommen, Teile der verbleibenden 120 km verlaufen direkt am Meer und sind mittlerweile auch über/unterspült. Die Anrainerkommunen verlangen immer mal wieder eine Sanierung der Strecke, beim finanziellen Zustand von JR Hokkaido und ca. 60.000 Einwohnern im Einzugsbereich ist das allerdings nicht mehr als eine Spinnerei. Das Geld fließt in die im Bau befindliche Autobahn.

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    Ab Atsuga kann man die teilweise fertiggestellte Autobahn (welche da zweispurig und kostenlos ist) benutzen, daher waren wir zügig in Sapporo. Genau zur Abgabe des Mietwagens hat es stark geregnet, bei der Autovermietung gab's aber zwei Regenschirme als Geschenk.
    Die Temperatur war mit ~25 Grad zwar angenehm, die Luftfeuchtigkeit aber bei gefühlten 120% und wir nach den zwei Kilometern Fußweg zur Unterkunft total durchgeschwitzt.
    Also erst einmal eine Dose aufgemacht.

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    Der nächste Tag in Sapporo war recht planlos, erst einmal Geld wechseln, in Japan zwar mittlerweile einfacher geworden aber immer noch kompliziert. Formular ausfüllen, dann wird dieses von drei Bankangestellten kontrolliert und abgestempelt sowie sämtliche Scheine mit Hilfe eines Folianten in welchem die gängigen Fälschungsmerkmale aufgelistet sind überprüft.
    Das ESTA rechts im Bilde soll ab 2023 zusammen mit dem dahinter befindlichen Parkplatz plattgemacht und neu bebaut werden, geplant ist ein Hochhaus mit 229 m: https://skyskysky.net/construction/203003.html

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    Das Wetter war zwar diesig, die Temperatur aber angenehm. Mein Bruder gammelte im Odori-Park herum und trug sein frisch gewechseltes Geld in ein Game Center (beim Pachinko wäre es zu laut und die würden da drin ja rauchen wie die Wahnsinnigen), ich traf mich mit einer Bekannten zum Mittagessen.
    Vor dem rot-weißen Sendemast der japanischen Telekom NTT befindet sich die Sapporofiliale der Bank von Akita, im Hochhaus daneben die Zentrale der Nordpazifikbank.

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    Der Reiseplan war straff ausgelegt, am nächsten Morgen ging es gleich weiter in Richtung Honshu.
     
  10. Kitakinki

    Kitakinki Reisefuchsforum Legende

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    In der Toilette des Bahnhof Shin-Aomori.

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    Im Hotel in Odate war dann erst einmal waschen angesagt. 200 Yen ist günstig, die gleichen Maschinen gibt's in anderen Hotels auch mit 400 Yen pro Waschgang.
    Die Trockner kann man vergessen, wenn mehr als eine Unterhose drin liegt dauert der Vorgang zwei Stunden oder mehr.

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    Also die Klimaanlage aufgedreht und die Klamotten im ganzen Zimmer verteilt.

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    Die große Hütte gegenüber ist ein Erlebniszentrum rund um den Akita-Hund. Da kann man kitschige Souvenirs kaufen oder auch gegen Geld mit den Tieren spielen. Wie die sonst gehalten werden will ich mir nicht ausmalen, wahrscheinlich nachts in dunkle Löcher gesperrt, so wie man das in Japan macht. Habe dort allerdings eine Magewappa-Dose erstanden, Holzgefäße welche aus dem gebogenen Holz der Sicheltanne hergestellt werden.

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    In Odate war es wesentlich wärmer als auf Hokkaido, knapp über dreißig Grad. Sind ein bisschen herumgelaufen, haben ein Verlängerungskabel gekauft da es im Hotel nicht genug Steckdosen gab und waren beim Mos-Burger zum Abendessen.
     
  11. Kitakinki

    Kitakinki Reisefuchsforum Legende

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    An der Grenze der Präfekturen Akita und Iwate liegt der Towada-Hachimantai-Nationalpark.
    Eine befreundete Bergführerin klaubte uns morgens am Hotel auf.

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    Hinter Kazuno beginnt der Aufstieg zu einer Panoramastraße, der Parkplatz auf 1550 m i. NN war fast voll, es war Wochenende und in der Woche danach begann das buddhistische Totenfest, eine der drei Hauptreisezeiten in welchen das ganze Land auf Achse ist.

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    Auf dem Plateau gibt es einen kleinen gepflasterten Rundweg, der war total überlaufen. Hier der Spiegelteich.

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    Einer von zwei Teichen, genannt "Brillenteich".

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    Das Wetter war in Ordnung, später begann es zuzuziehen.

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    Außer Tannen war auch gar nichts zu sehen.

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    Bei dem Betrieb braucht man keine Angst vor Bären haben, die kommen da gar nicht erst aus der Höhle :biggrin2:

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    Buchweizenhonig, 500 g für 20 Euro.
     
  12. Kitakinki

    Kitakinki Reisefuchsforum Legende

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    Nach dem Rundweg ging's zurück nach Kazuno.

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    Die Landschaft ist recht idyllisch, kleine Weiler mit Landwirtschaft. Der angebaute Zuckermais wird von den Bären auch gern verspeist. Durch die zunehmende Entvölkerung der ländlichen Gegenden werden die Bären frecher und trauen sich weiter aus dem Wald heraus.
    Im Winter hat's ca. fünf Meter Schnee.

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    Mittagessen an einem Rasthaus hin Kazuno. In Japan gibt's "Michi ni Eki", "Straßenbahnhöfe" an Landstraßen in denen Souvenirs und örtliche Erzeugnisse verkauft werden.
    Das hier ist Kiritampo, Reis am Stecken. Das Restaurant drin war voll mit über 30 Minuten Wartezeit, draußen waren genügend Tische frei und bei ein bisschen Wind war es gar nicht so heiß. Die Japaner essen ja lieber drin.

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    Eine amerikanische Limonade mit Namahage-Flasche.

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    Bei der Hitze flüchtet man am besten in eine kalte Höhle.
    In der Kupfermine von Osarizawa wurde bis 1971 Kupfer abgebaut. Von den vielen Bergwerken die ich über die Jahre in Japan besucht habe war dieses am schönsten, es gibt einen langen unterirdischen Rundweg mit allerlei Hinterlassenschaften aus der Zeit des aktiven Bergbaus.

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    Über Jahrhunderte hat man einen Flöz von Kupfererz ausgebeutet.

    In Odate hatten wir derweil das große Event verpasst, den Tanz zum buddhistischen Totenfest (Bon-Odori):



    Sowas gibt's in jeder größeren Stadt. Am bekanntesten ist der Awa-Odori von Tokushima auf Shikoku:


    (Interessant ab ~7:30)

    Abends fand am Nagaki-Fluss in Odate das Sommerfest (Matsuri) statt.

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    An den diversen Ständen kann man sich mit Verpflegung eindecken.

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    Örtliche Vereine und Schulgruppen traten mit Trommeln auf.

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    Das Zeichen 大 am Hügel entsteht aus angezündeten Holzhaufen. Das Feuerwerk ist der Höhepunkt jedes Sommerfestes, schön, aber zwischen jeder Salve wird erst runtergeleiert wer der werte Sponsor für genau diese Ladung ist.
    Kann man sich mal ansehen, einmal reicht meiner Meinung nach.
     
  13. Kitakinki

    Kitakinki Reisefuchsforum Legende

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    Für den nächsten Tag hatten wir uns wieder einen Mietwagen genommen.

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    Ein Subaru Levorg. Wird in Deutschland auch verkauft, hat aber nur einen verschwindend geringen Marktanteil. Sehr angenehm und sparsam zu fahren, die Öffnung auf der Motorhaube ist allerdings etwas aus der Zeit gefallen.

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    Als erstes ging's zur Ani-Gondelbahn am Moriyoshi-Berg, wer meinen Winterbericht gelesen hat erinnert sich vielleicht. Trotz Reisezeit war es fast menschenleer, so wie man das von der Pampas in Akita erwartet.

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    Das Wetter war gerade noch Ok, es fing allerdings an zuzuziehen. Den Aufstieg zum Moriyoshi haben wir dann sein lassen, ohne Aussicht macht das keinen Sinn.

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    Der Ishimori-Gipfel ist ca. 200 Höhenmeter von der Bergstation der Gondel entfernt. Zum Moriyoshi wären es nochmal ca. 100, die Wege sind mit Holzbalken befestigt da das Plateau sumpfig ist.

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  14. Kitakinki

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    Von japanischen Tierparks rate ich generell ab, die sind im Vergleich zu den europäischen hässlich und die Umstände der Tierhaltung zweifelhaft.
    Diese Kragenbären sind auf Honshu, Shikoku und Kyushu verbreitet.

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    Ob die Bären den Beton auch so gern mögen wie die Japaner?

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    Der Braunbär ist eigentlich auf Hokkaido heimisch. Die Viecher werden ganz schön groß, beim wandern wäre mir eine Begegnung unangenehm.

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    In einem Souvenirshop in der Nähe gab's Bärenfleisch. Angeblich eine Delikatesse!
     
  15. Kitakinki

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    Ein Mietauto ist zwar schön und praktisch, aber Zugfahren ist noch schöner. Erst mit der Bummelbahn von Odate über Hirosaki nach Shin-Aomori, dann mit dem Shinkansen weiter nach Tokio.

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    So gäbe es auch in Zeiten von Corona keine Probleme.
    Wurde später in Hirosaki aber voller.

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    Nach über einer Woche Pampas nun die große Stadt. Tokio, Bezirk Taito, Bahnhof Nippori, 36 Grad.
    Mit einer in der Nähe wohnenden Bekannten sind wir erst Mittagessen gegangen, in einem Cafe am Bahnhofsvorplatz. Durch die Glasfront konnte man den regen Verkehr beobachten, viele weiße und schwarze Kleinbusse, weiß behandschuhte Fahrer im Anzug und nur Männer als Passagiere. Klar, es ist Totenfest, die Frau vielleicht mit den Kindern bei Verwandten auf dem Land, da geht der Papa in's Badehaus nach Yoshiwara und lässt sich von einer Dame "waschen". Der Bahnhof Nippori ist neben Ueno und Asakusa der Haupt-Abholpunkt für solche Späße.
    Wir hatten das Hotel "Sunny" gebucht, verhältnismäßig geräumige Zimmer und direkt am Bahnhof, kann ich empfehlen. Dem Interieur nach war das früher mal ein Love Hotel, sehr barocke Deckendekoration und ein (mittlerweile deaktiviertes) Panel mit welchem man die Hintergrundmusik des Zimmers auswählen konnte.

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    Mein Bruder wollte ein bisschen selbst herumstampern, bei aller Geschwisterliebe langt's nach über einer Woche auch mit der ständigen Zweisamkeit.
    Meine Bekannte hatte Karten für das Kabuki im Kabuki-Za-Theater an der Ginza besorgt.
    Es lief "Yukinojô Henge", ursprünglich ein Roman aus der frühen Showa-Zeit und später mehrfach verfilmt. Die Eltern des Knaben Yukitaro werden ermordet, er wird Kabukischauspieler (Onnagata, Frauendarsteller) und trifft viele Jahre später wieder auf die Mörder.

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    Die Besetzung war äußerst hochkarätig:
    Bando Tamasaburô III (lebender Nationalschatz)
    Kagawa Teruyuki (hier unter seinem Kabuki-Namen Ichikawa Chusha), sehr bekannter Schauspieler, spielt recht selten Kabuki.
    Nakamura Shishinosuke II, vielseitiger Kabukischauspieler, hat auch in Last Samurai und vielen japanischen Doramas/Filmen mitgespielt. Wurde 2005 aufgrund einer tätlichen Auseinandersetzung mit einem Polizisten verhaftet, als erster Kabukischauspieler seit 1871 :biggrin2:.
    Die Inszenierung war sehr modern, hat mir nicht so gefallen.
     
  16. Kitakinki

    Kitakinki Reisefuchsforum Legende

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    Bahnhof Tokio, morgens nach einem Regenschauer, Luftfeuchtigkeit 200%.
    Die Baureihe 185 gegenüber verkehrt zwischen Tokio und der Izu-Halbinsel, da kann man noch die Fenster öffnen.

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    Etwas später in Nagoya. Bedingt durch die Urlaubszeit waren die Restaurants im Bahnhof alle überfüllt. Also nur schnell die Koffer im Hotel abgegeben und bei einem Imbiss im stehen gespeist.
    Das Midtown-Hochhaus verfügt über ein Aussichtsdeck im obersten Stockwerk.

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    Ist ganz nett gemacht, aufgrund eines Taifuns im Anmarsch war der Biergarten leider geschlossen.

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    Rechts im Bild die Burg von Nagoya.

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    Die "Hishô"-Spirale am Bahnhofsvorplatz wird in den nächsten Jahren verlegt, der Vorplatz aufgrund der Bauarbeiten für den Bahnhof der Magnetschwebebahn aufgerissen.

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    Auf der Südseite des Bahnhofs wird bereits ausgeschachtet.

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    So ein gefrorener Gerstentee ist bei der Hitze genau richtig, wenn er denn irgendwann mal aufgetaut ist.

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    Auf Wunsch meines Bruders gab es Tischgrill. Das fette Zeug schmeckt mir nicht so, habe mich daher von Kimchi mit Reis ernährt. Das könnte ich ständig essen.
     
  17. Kitakinki

    Kitakinki Reisefuchsforum Legende

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    Ein eigentlich in der Präfektur Ibaraki (茨城) wohnender Freund besuchte zum Totenfest seine Eltern in Ibaraki (茨木) bei Osaka. Also in den Schimpansen gesetzt und nach Kansai gefahren.

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    Der erfahrene Zugfahrer erkennt an der Pagode des Tô-ji-Tempels gleich: Kyoto ist erreicht.


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    Wer mit der Pagode nichts anfangen kann, direkt am Bahnhof befindet sich die Konzernzentrale der Unterwäschefirma Wacoal. Deren recht konservative Entwürfe sind nicht gerade günstig, aber ich bin auch nicht die Zielgruppe.

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    Anlässlich von 150 Jahren diplomatischer Beziehungen zwischen Japan und Österreich hatte die zur Hankyu-Eisenbahn gehörende Takarazuka-Revue das Fendrich-Musical "eingejapanischt".



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    So ein Tag in Osaka vergeht schnell. Erst zum Ekimae-Dai-3-Building (da gibt's eine kostenlose Aussichtsplattform) am Bahnhof Osaka, Mittagessen und ein Fachgeschäft für Erwachsenenbedarf besuchen.
    Augrund der Hitze haben wir den Rest des Tages dann in diversen Einkaufszentren und Cafes verbracht.

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    Auf Wunsch der Verwandtschaft bei Ichimonji Chûki in der Doguyasuji-Einkaufsstraße zwei Messer erworben, trotz Warnung sind die Dinger mittlerweile in der Spülmaschine gelandet und nicht mehr benutzbar.

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    Das ist ein Fachgeschäft für Hilfsmittel zur Selbstbefriedigung. Gab's auch mal in Haneda und Narita am Flughafen im Dutyfree, ist mittlerweile aber von dort verschwunden. Ob der Umsatz zu gering war?

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    Die besondere Spezialität Nagoyas sind übrigens Chicken Wings.
     
  18. Kitakinki

    Kitakinki Reisefuchsforum Legende

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    Mehr als zwei Tage an einem Ort, da wird's langweilig, also weiter von Nagoya nach Utsunomiya.
    Mein Bruder verbringt viel Zeit auf Youtube mit irgendwelchen dämlichen Dokus, manchmal findet er aber was Interessantes:



    Wurde in Japan auch so gemacht.

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    In Nogi (Präfektur Tochigi) gibt es einen Hoffmannschen Ringofen. Von 1890 bis 1972 wurden dort Ziegel produziert.
    Die zwei Kilometer vom Bahnhof Koga zum Ofen könnte man laufen, allerdings nicht bei 35 Grad. Der Taxifahrer musste in der Zentrale nachfragen wo denn dieser Ofen überhaupt ist :biggrin2:

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    Gesetzte Ziegel im Ringbereich des Ofens. Betreten nur mit Helm!

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    Die Schüttlöcher auf der Ofenkrone.
    Bei den Außentemperaturen war's fast so als würde der Ofen noch laufen.

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    Nogi ist bekannt für Sonnenblumen, da hat man sich ganz japantypisch ein tolles Kombi-Maskottchen ausgedacht.

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    Wassermelone und Apfel, 6 Euro.

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    Und nun das Wetter.
    Für die Tage darauf war extreme Hitze (über 35 Grad) angesagt :eek:
     
  19. Kitakinki

    Kitakinki Reisefuchsforum Legende

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    Von Utsunomiya aus ist man mit dem Zug recht schnell in Nikko. Die dortigen Schreine waren auch bei der Sommerhitze gut besucht, am Bahnhof gab es lange Schlangen vor der Bushaltestelle. Wenn man dann mal drin sitzt steht man vor der Ampel an der Shinkyo-Brücke ewig im Stau. Falls ihr mal nach Nikko fahrt, lauft lieber die 20 Minuten zu Fuß, im Bus ist es auch nicht schneller.

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    Hier die berüchtigte Ampel.
    Unser Bus fuhr nach Ashio, zum Kupferbergwerk. "Wollen sie wirklich nach Ashio?" meinte der Busfahrer, außer ein paar Rentnern war der Bus nämlich leer.

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    Das Kupferbergwerk kann man sich schenken. Einige hundert Meter Fahrt mit der ehemaligen Mineneisenbahn, zwei kurze begehbare Stollen und eine Ausstellung die seit der Schließung des Bergwerks 1973 nicht mehr aktualisiert worden sein dürfte.

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    "Shafu" heißt eigentlich Rikschaführer. Ob der jetzt Leute oder Erz herumzieht...
    Das Bergwerk wurde von der Furukawa-Gruppe betrieben. Die ging später eine Kooperation mit Siemens ein, es entstand die Elektrofirma Fuji, Fu für Furukawa und Ji für Siemens (lautmalerisch). Aus deren Ableger Fujitsu wurde dann viel später "Fujitsu Siemens" was also doppelt gemoppelt war :D.

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    Durch den Kupferabbau kam es im späten 19. Jahrhundert zu massiven Umweltschäden, alle Abwässer wurden einfach in den Fluss Watarase geleitet.

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    Dadurch denken die meisten Japaner bei Ashio nicht an ein idyllisches Dorf mit industriellem Erbe in den Bergen, sondern an die Umweltkatastrophe (wie Bitterfeld in Deutschland). Das Dorf selbst ist auch sehr heruntergekommen, das Image hat sich nie erholt. Es gab genau ein einziges offenes Restaurant, das war von einer Reisegruppe belegt. Bei der Hitze hielt sich der Appetit in Grenzen, haben uns in einem kleinen Lebensmittelgeschäft ein Eis gekauft.

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    Der Bahnhof Ashio wurde zusammen mit der Bahnstrecke Ende der 80er von der JR an die private Watarase-Keikoku-Bahn abgegeben.

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    Im Hintergrund sieht man noch die ehemaligen ausgedehnten Bahnanlagen für den Erztransport.

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    Ramontisch ist es schon, allerdings immer noch defizitär. Das Tal stirbt aus, einen Supermarkt gibt's gar nicht, einen Kombini erst weiter südlich am Talanfang.

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    Die Bummelbahn endet in Kiryu in der Präfektur Gunma, einem durch die Kessellage besonders heißen Ort, 37 Grad waren es. In der Nachbarstadt Ota befindet sich das Werk des Autoherstellers Subaru.

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    Erstmal einen kalten Dosenkaffee.

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    In Japan müssen Fahrschüler erst einmal in der Schule üben bevor man sie auf die Allgemeinheit loslässt.
     
  20. Kitakinki

    Kitakinki Reisefuchsforum Legende

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    Der Rückflug meines Bruders ging von Osaka aus. Also noch drei Nächte im neuen Comfort Hotel Shin-Osaka gebucht. Mit den durch den Touristenboom entstandenen Businesshotels kann man selten was falsch machen, die Zimmer sind nicht groß, aber immer so gut wie neu.

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    Die Daikin-Werbung zeigt angenehme Temperatur.

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    Frittierte Spießchen "Kushikatsu". Die gesunde japanische Küche!

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    Für 100 Euro Spießchen, das muss man auch erstmal schaffen.
    Und viele Cola 0,25 von denen eines 350 Yen kostet was drei Spießchen wären, aber meinen Bruder beeindrucken solche Rechnungen nicht.

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    Der Bahnhof Hankyu-Umeda, mit 9 Gleisen der größte Bahnhof einer Nicht-JR-Bahn in Japan.

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    Zunda-Mochi, eigentlich eine Spezialität aus Sendai. Das Mochi wird mit gestampften und gesalzenen Sojabohnen umgeben. Und mit viel Plastik.

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    Je nach Zugart soll man sich an einer anderen Stelle anstellen. Wird nicht immer beachtet und ist bei vielen Leuten auch gar nicht mehr lesbar.

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    Die Umgebung des Hotels, das Viertel Minamikata.

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    Einen letzten Tagesausflug haben wir dann nach Kokura auf Kyushu unternommen, ins Museum des Keramikherstellers Toto.

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    Das erste Toto-Washlet von 1980. Die Idee kommt allerdings ursprünglich aus der Schweiz und hieß da "Closomat", Geberit übernahm die Idee Ende der 70er und produziert seitdem ihr Aquaclean. Momentan allerdings nicht, das Werk ist in Wuhan.

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    Ein besonders großer Topf für besonders große Leute.
    Das Museum ist ganz interessant, es gibt Modellbadezimmer und Küchen aus den letzten hundert Jahren sowie auch einen aktuellen Showroom. Wer nicht extra bis nach Kyushu fahren will, jeder andere Toto-Showroom ist genauso interessant :D



    Ein Werbespot von 1982 mit dem Schauspielersängermodell ("Idol") Togawa Jun.
    "Auch der Popo möchte gewaschen werden"

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    Von Shin-Osaka zum Flughafen Kansai zu kommen wenn die Firma Hansen um halb zehn vormittags abfliegt und der Bruder jemand ist der normalerweise vier Stunden vor Abflug am Airport ist um noch die Gastronomie auszutesten heißt: Erste Midosuji-Ubahn um 5:10 Uhr.
    Der Bahnhof Nakatsu hat keinen guten Ruf. Bei der Hankyu-Bahn ist der Bahnsteig so schmal dass man bei "bitte treten sie zurück, der Zug fährt ein" schon im Gleis hinter einem landet. Bei der Ubahn wenden Züge aus Süden mehrmals pro Stunde in Nakatsu, der aus Unkenntnis seinen knapp geplanten Anschluss-Shinkansen verpassende Geschäftsmann aus Tokio ist in Osaka ein gängiges Opfer von Schadenfreude.

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    Sie sehen das Abeno Harukas, höchstes Gebäude in Japan.
    In Tennoji ging es dann von der Ubahn in den JR Airport Rapid, der war trotz der frühen Stunde schon ordentlich gefüllt.
     

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