Moin! Weil das Thema gerade bei "wo war ich?" aufkam: Ich ärgere mich auch seit Jahren mit dem Scannen von gut 50000 alten Reisedias aus den Jahren ca. 1980 bis 2009 rum (meine erste digitale kam erst 2009, und die nutze ich heute noch), komme aber nicht wirklich voran, weil mir die Geduld fehlt. Ich habe vor Jahren einen Reflecta ProScan 4000 gekauft, im Bündel mit der Scansoftware von Silverfast. Die habe ich von Windows 98 über Vista bis Windows 8 nutzen können, unter Windows 10 bräuchte ich aber endgültig eine neue Lizenz für 150€ (oder so, habe lange nicht geguckt). Und außerdem ist diese Software immer nur mit einem einzigen Treiber und damit einem einzigen Scannermodell lizensiert. Ich hatte dann mal versucht, einen Magazinscanner (Reflecta DigitDia 4000) zu betreiben, aber der war wohl sowieso kaputt, er funktionierte auch mit der primitiven Reflecta-Software nicht und ich habe mir bei der Gelegenheit auch noch das Silverfast zerschossen. Es gibt zu meinem Scanner also weiterhin gratis (?) eine funktionierende Software von Reflecta, die kann aber fast nichts. Und so überlege ich auch schon länger, die Software Vuescan zu kaufen. Das ist die erwähnte Software für 60US$ von einem pensionierten Softwareentwickler und seinem Sohn, die angeblich Treiber für praktisch alle aktuellen und ehemaligen Diascanner enthält. Und angeblich kann man sogar 2 und mehr verschiedene Scanner am selben Rechner betreiben. 60US$ würde ich ja bezahlen für eine vernünftige Software. Aber es bleibt das Problem, dass ich jedes einzelne Dia umständlich aus dem Magazin fummeln, reinigen, einlegen, scannen, überprüfen, fast jedes Mal nochmal rausnehmen, reinigen, neu einlegen, dann rausnehmen und in das Magazin zurückfummeln müsste. Wenn alles gut geht, dauert das mind. 3 Minuten pro Dia, oft aber auch 5-10 Minuten. Stattdessen könnte ich die Dias auch aussortieren (da ist viel Müll dabei) und die am Ende vielleicht noch 5000-10000 Dias professionell scannen lassen. Das ist auch nicht wirklich billig, wenn es gut werden soll. Aber dafür müsste ich erstmal aussortieren. Bei den ersten 20% der Dias habe ich das vor Jahren schon gemacht. Aber dann kommt ein Sammelsurium unterschiedlicher Rähmchen. Die meisten CS-kompatibel, aber viele auch nicht (z.B. Kodak-Pappen). Die würde ich sinnvollerweise auf CS umrahmen, damit alle gemeinsam in die platzsparenden CS-Magazine passen, die ich auch vor vielen Jahren in Massen gekauft hatte. Ach, ich weiß auch nicht. Das Thema muss wohl noch ein paar Jahre weiter reifen. Gruß, Matthias
Hey Matthias, Ich weiß zwar nicht ob du wirklich eine Antwort auf keine gestellte Frage haben willst, aber ich gebe einfach mal meinen Senf dazu. Aussortieren würde ich an deiner Stelle so oder so. Und ansonsten würde ich mich für die zweite Variante entscheiden. Einscannen lassen erscheint mir deutlich angenehmer als tausende Dias selbst einzuscannen. Das ganze Rumgepfriemel klingt nicht sehr spaßig (die ersten 100 vielleicht noch, aber danach wird es doch sicher krampfig). Allein was du da beschreibst, dass du die Dias meistens noch ein zweites Mal reinigen und einlegen musst, weil es nicht beim ersten Versuch klappt (richtig verstanden?), würde mich spätestens bei Dia 101 irre machen. Wenn dir das einscannen keinen Spaß bereitet, lass es professionell machen und erfreue dich am Ergebnis (übernehmen die auch die Reinigung der Dias?)!
Stimmt, eine Frage habe ich gar nicht gestellt. Ich wollte einfach ein bisschen jammern. Ja, die Dias alle selber scannen zu wollen, wäre absurd. Ein paar hundert habe ich über die Jahre schon gescannt, aber nie mehr als 10 pro Tag. Das lästigste sind dabei die Fusseln, die man auf dem Dia selber nicht erkennt, aber auf dem Scan um so besser. Man kann wischen, man kann pusten, die Fusseln sind dann nur einfach woanders. Mein Scanner hat ICE, also eine automatische Kratzererkennung und -maskierung. Das klappt gut bei "normalen" Dias (Agfa-, Fuji-, Peru-, Konica-, Ektachrome), aber nicht bei Kodachrome. Da werden dann auch schon mal feine Linien (Takelage von Segelbooten usw.) für Kratzer gehalten und verschwinden im Scan. Und es funktioniert eben auch nicht gegen Fusseln. Der Magazinscanner hat ja nicht funktioniert, aber ich stelle es mir bei dem noch nerviger vor, weil man die Dias mit Fusseln auch noch raussuchen und neu scannen muss, mit dem passenden Dateinamen, aber eben nicht mit dem chronologisch nächsten. Als ich vor Jahren schon mal Dias aussortiert habe, hatte ich mir vor dem Diaregal (damals in meinem Zimmer, jetzt im Keller) einen Arbeitsplatz mit einem Projektor aufgebaut, der auf seine eigene kleine Leinwand projiziert. Ganz praktisch, und nimmt nicht so viel Platz weg. Bei der nächsten Runde im Keller könnte ich es sogar stehen lassen und am nächsten Tag weitermachen. Aber es bleibt die Neurahmung von den Dias ohne CS-Rahmen, die ich behalten will. Sonst müsste ich wegen einiger falscher Rahmen auch alle anderen in den Standardmagazinen lagern, und da passen nur 1/2 so viele Dias rein. Eigentlich habe ich jetzt ja Zeit für solche Sachen. Wegen ATZ nicht arbeiten und wegen Corona nicht verreisen, aber es gibt so viele andere Sachen zu tun, und sogar im Garten liegen und gar nichts tun ist im Moment spannender. Aber es kommen ja dunkle kalte Monate. Gruß, Matthias
Ich habe meinen Diascanner (einen Nikon Coolscan V ED) ungefähr im Jahr 2003 angeschafft. Ein paar Hundert Dias habe ich bisher auch gescannt, habe aber das Großprojekt "30.000 digitalisieren" weiterhin auf die lange Bank geschoben nach dem Motto "Das kann ich dann ja wunderbar im Ruhestand machen". Der wurde aber eher ein Unruhestand mit Reisen, Wohnung renovieren und allen möglichen anderen Aktivitäten. Bis ich dann nach ein paar Jahren merkte, dass Nikon keine Scanner mehr baute und die Produktpflege auch im Softwarebereich (Treiber und Scanprogramm) einstellte. Optimiert war das System für Windows XP; danach kam im Scanbereich nichts Neues mehr und Nikon konzentrierte sich ganz auf Digitalkameras. Mit Tricks brachte ich das Ding auch noch unter Windows 7 zum Laufen, was zwar funktionierte, aber ziemlich instabil war und im Halbstundentakt abstürzte. Vielleicht wäre es cleverer gewesen, nur zum Scannen eine eigene Win XP-Partition einzurichten. Bevor ich dazu kam, gab mein treuer Desktop von Dell nach fast 12 Jahren den Geist auf und ich brauchte ein neues Computersystem. Da ich nicht alle 3 Jahre einen neuen PC anschaffen wollte, musste der Neue natürlich mit den neuesten und leistungsfähigsten Komponenten ausgestattet sein - um ihn wieder möglichst lange nutzen zu können. Was ich nicht wusste und bedachte war, dass der Nikon-Scanner mitsamt Treibern und Software auf 32-Bit-Plattformen ausgelegt war, neuere PC-Systeme aber nur noch als 64-Bit-Systeme erhältlich sind. Die neue Hardware ist eigentlich abwärtskompatibel, nur der blöde Nikon-Treiber konnte damit nicht ... Ganz schön frustrierend, wenn man einen qualitätsmäßigen Spitzenscanner besitzt, den aber wegen nicht mehr gepflegter Software nicht nutzen kann. Ich war deswegen heilfroh, als ich Vuescan entdeckte. Das ich mir sofort bestellte und installierte - und das meinen totgeglaubten Scanner wieder zum Leben erweckte. Erste Versuche sind vielversprechend, aber ich muss mich noch einarbeiten. Und dann kann der lange "Stay at home"-Winter gerne kommen. ICE hat der Nikon auch und die automatische Kratzer- und Fusselerkennung funktioniert ausgezeichnet, weil die Vorlage dreidimensional abgetastet wird und Fremdkörper auf der Oberfläche eindeutig als solche erkannt werden. Zum Glück habe ich hauptsächlich Diafilme von Fuji und (wenn von Kodak) Ektachrome verwendet. Der superscharfe Kodachrome II war mir schon immer zu speziell und auch zu unempfindlich mit seinen 25 (!) ASA/ISO. Somit dürften mir keine echten Bildteile vom Scanner weggerechnet werden. Leider muss jedes Dia einzeln in den Scanner geschoben werden (bei gerahmten Dias); alternativ können unzerschnittene Filmstreifen mit einem speziellen Einzug verarbeitet werden. Das ist bei großen Mengen schon etwas mühsam. Hinzu kommt, dass der Scanvorgang nur die halbe Miete ist, denn das Resultat muss noch mit einer Bildverarbeitungssoftware nachbearbeitet werden. Zum einen muss man es sauber beschneiden (der Scanner digitalisiert einen minimal größeren Ausschnitt als die Vorlage groß ist), zum anderen kann man noch schiefe Horizonte begradigen, verblasste Farben auffrischen und vieles mehr. Ein perfekter Scan sollte dann kaum mehr von einem digital fotografierten Bild zu unterscheiden sein. Manchmal ist auch noch eine Entrauschungssoftware hilfreich, wenn bei höherer Auflösung das Filmkorn ("analoges Rauschen") zu dominant wird. Das Produkt "Neat Image" kann am besten mit gescanntem Filmkorn umgehen, ohne dass andere Bilddetails darunter leiden. Eine Menge Arbeit also. Und deshalb ist im ersten Schritt konsequentes Ausmisten unverzichtbar. Gruß Michael / Tom Yam
Ich habe damals, also als ich noch in Österreich lebte, ebenfalls einen Diascanner gehabt (Marke weiss ich nicht mehr) und habe versucht, meine ca. 5.000 Dias einzuscannen. Nach ca. 50 Bildern hab ich aufgegeben, weil es zu zeitintensiv war. Ich habe es dann anders gemacht. Ich habe mir eine Vorrichtung gebastelt, auf die ich die Dias projiziert habe, und von dort abfotografiert habe. War viel einfacher und vor allem viel weniger zeitintensiv und von der Qualität fast identisch.
Aber Du willst das Scannen selber zuhause angehen? Respekt! Ich habe keine Geduld dafür. Zu den Diafilmen: Ich habe meine Filme meistens bei Brinkmann und 1000 Töpfe gekauft, das waren beides "technische Kaufhäuser" in Hamburg. Bei Brinkmann gab es fast alles, auch mein Geschirr, Porzellan, Kochtöpfe, Fahrrad, Märklin-Bahn, Lampen, Waschmaschine usw. sind von da, und es war "aufgeräumt". 1000 Töpfe war 'ne Rammelbude, aber ein Verwandter arbeitete da und machte manchmal gute Preise. Beide hatten Sonderangebote und z.T. auch Hausmarken. Und so kamen bei mir leider die unterschiedlichsten Filme zusammen, die sich eben auch in den Farben unterschieden. Sehr oft Peruchrome mit 19DIN und Agfachrome mit 20DIN, später 21DIN. Manchmal Fujichrome, Ektachrome, Konicachrome, die Hausmarke von Brinkmann (angeblich aus Italien von Ferrania). Und wenn es abgelaufene Filme auf dem Grabbeltisch gab, auch mal Kodachrome 64. Den 25er hatte ich nie. Und die kamen z.T. gerahmt zurück, z.T. habe ich die Unmengen an Vorrat von Quickpoint-Rahmen meiner Mutter aufgebraucht. Und als CS Standard wurde, eben selber oder vom Labor in CS gerahmt. Die letzten mehreren 1000 sind alle CS, zum Glück. Und wo Richi das anspricht: Ich habe mir vor ein paar Jahren einen Adapter gekauft, mit dem ich per Makroobjektiv direkt von vorn in den Projektor auf das beleuchtete Dia fotografieren kann. Das hat den Vorteil, dass es schneller geht und ich Raw-Dateien aus meiner eigenen Kamera bekomme. Das Fussel-Problem bleibt aber, und ICE gibt's auch nicht. Ich hab den Adapter aber noch nie benutzt. Gruß, Matthias