Autofahren in Amerika - besser und sicherer als bei uns ?

Dieses Thema im Forum "USA Forum - Kanada Forum" wurde erstellt von Manfel, 23. April 2011.

  1. Manfel

    Manfel Administrator Mitarbeiter

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    Autofahren in den USA ist eine entspannte Sache. Die Strassen sind breit, die Verkehrsteilnehmer nicht aggressiv , und die (für uns eher langsamen) gewohnten Geschwindigkeiten werden von fast allen Verkehrsteilnehmern eingehalten. Weiters wird meiner Meinung sehr vorausschauend und rücksichtsvoll gefahren und zb ein Spurwechsel ist immer leicht möglich ohne angeblendet oder angehupt zu werden.

    Weiters scheint die Verkehrsüberwachung sehr gut zu sein. Zum Beispiel haben wir auf der ca. 350 km langen Strecke Orlando - Miami sicher zwanzig Polizeiautos gesehen. Auf der Strecke Wien - nach Hause (ca 250 km) im frequentierten Karfreitagsverkehr kein einziges.

    Das alles lässt einem annehmen das es in den USA viel weniger Unfälle geben müsste, weil ja alles viel sicherer und besser scheint.
    Ich sollte mir deshalb Unfallstatistiken raussuchen , habe aber nichts gefunden.

    Das einzige auf das ich gestoßen bin das es in den USA runtergerechnet auf eine Million Verkehrsteilnehmer doppelt so viele Todesopfer pro Jahr im Straßenverkehr geben soll wie in Deutschland .

    Kann das wirklich sein ? Kann wer mit Statistiken dienen ?
     
  2. Tobilein

    Tobilein Reisefuchsforum Legende

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    Mann muss das ganze etwas relativieren weil pro Verkehrsteilnehmer ca. 1/3 mehr gefahren wird. Ist aber immer noch deutlich gefährlicher in den USA.

    Hab mal eine Statistik hierzu auf amerika-forum.de gesehen.

    Liegt schlichtweg an folgenden Dingen:

    - Niemand in den USA hat einen wirklichen Führerschein, zumindest nichts was man in Europa als solchen bezeichnen dürfte.
    - Drogenkonsum und Mißbrauch der viel verbreiteter ist als in Europa
    - Viel mehr Alkoholfahren weil öffentliche Verkehrsmittel teils völlig fehlen
    - Schwerere Fahrzeuge
    - Keine Helmpflich in einigen Staaten
     
  3. naturefriend

    naturefriend Reisefuchsforum Mod

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    Ich bin mir nicht sicher, ob man das nur an so Fakten wie entspannter Fahren, geringere Geschwindidkeiz usw. messen kann. Dann würde es hier in Ägypten keine Einwohner mehr geben. :13:
    Ich habe aber in den knapp 8 Monaten hier noch keinen Unfall erlebt bzw. gesehen. :33:

    lg nf
     
  4. Manfel

    Manfel Administrator Mitarbeiter

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    Ich glaube nicht das man sich danach richten kann was man persönlich gesehen hat :33: Gerade Ägypten hat extrem schlechte Zahlen in dieser Hinsicht.

    Zum Vergleich: die USA kommt bei hunderttausend Autos auf 16, Deutschland (2007) auf 9 Verkehrstote. (Quelle Wikipedia)

    Die Gründe die Tobilein angeführt klingen teilweise verständlich, vor allem die Tatsache das die Amerikaner mit dem Auto mehr unterwegs sind.

    Allerdings kann ich mir nicht vorstellen das Alkohol oder Drogenkonsum das ganze so stark beeinträchtigt. Gerade beim Alkohol fallen doch mal viele Jugendliche raus da die nur schwer an Alkohol kommen, was bei uns ja kein Problem ist.
    (denke an die ganzen Discounfälle bei uns). Und ich glaube bei der Anzahl an Polizei auf den Strassen und der Härte der Strafen überlegt sich ein amerikanischer Jugendlicher sicher genauer wie ein Deutscher, ob er sich alkoholisiert ans Steuer setzt.

    Und das mit dem Führerschein: Kann ich mir auch nicht vorstellen, denn die wichtigsten Verkehrsregeln müssen die Amis ja auch lernen, und bei der Technik denke ich sogar das sie es weit einfacher haben, da ja Großteil mit Automatik unterwegs ist.
     
  5. Travel-Joe

    Travel-Joe Reisefuchsforum Mod

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    Gibt es Zahlen zum Gebrauch des Sicherheitsgurtes in den USA und in Deutschland? Ich denke, dass dies ein wichtiger Faktor ist. Ich habe das Gefühl, dass - obwohl auch vorgeschrieben - dieser in den USA weniger oft genutzt wird und daher ein Unfall oft gravierender ausfällt...
     
  6. Manfel

    Manfel Administrator Mitarbeiter

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    Hmm, Zahlen habe ich keine, aber zumindest auf den Straßen in Florida, sieht man alle paar km Schilder die "erinnern" sich anzuschnallen - Its the Law :RpS_biggrin:

    Ist es nicht so das die USA Autos zu nerven anfangen wenn man sich nicht angurtet ?, zumindest bei den neuen, sollte da überall so eine Art Erinnerung eingebaut sein die zu piepsen beginnt wenn man sich nicht anschnallt.

    Interessant wären halt generelle und vergleichende Unfallstatistiken, aber ich kann escht nichts gescheites finden, immer nur Auszüge aus diversen Zeitungsberichten.

    Fakt ist wohl würde die Polizei bei uns so gut präsent sein wie in den USA, dann würde es viele Raser weniger geben.
     
  7. Fernweh

    Fernweh Reisefuchs

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    wie siehts denn mit dem TÜV in amerika aus ?
    vielleicht spielt der zustand der autos eine rolle ?
     
  8. Travel-Joe

    Travel-Joe Reisefuchsforum Mod

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    Gerade in einem (uralten) Blog gefunden, der den Spiegel zitiert. Danach sollen von den 42.636 Verkehrstoten im Jahr 2004 55 Prozent nicht angeschnallt gewesen sein. Kann sich in den letzten 6 Jahren natürlich geändert haben...
     
  9. Travel-Joe

    Travel-Joe Reisefuchsforum Mod

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    In einem anderen Bericht von 2009 wird auf Forbes verwiesen. Dort heißt es, die amerikanischen Gesetze seien zwar streng - aber die Trinkgewohnheiten der amerikanischen Jugendlichen führten dazu, dass dennoch die Anzahl der Todesfälle durch Alkohol nicht reduziert würden.
     
  10. Fernweh

    Fernweh Reisefuchs

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    wie lange dürfen berufsfahrer in den USA am stück fahren ?
    ein artikel im www besagt, dass 810.000 verkehrsunfälle mit ca. 1400 toten pro jahr in den USA auf sekundenschlaf am steuer zurückzuführen seien... :eek1:
     
  11. Travel-Joe

    Travel-Joe Reisefuchsforum Mod

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    Laut deutschen Statistiken sind zwar offiziell nur 4% aller Verkehrstoten auf den Sekundenschlaf zurückzuführen - man geht aber von realistisch 25% aus. Das wären in Deutschland also bei etwas über 4000 Verkehrstoten ca. 1000 Opfer in Folge eines Sekundenschlafs.

    Bei der insgesamt höheren Zahl von Verkehrstoten in den USA wären 1400 also deutlich unter der deutschen Quote. Wobei es natürlich unmöglich ist, die realistische Zahl genau zu ermitteln - insbesondere, wenn Unfallverursacher und Opfer identisch ist...
     
  12. naturefriend

    naturefriend Reisefuchsforum Mod

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    Das wundert mich jetzt echt. Naja, ich kann auch nur von Hurghada reden. Wie es im Rest vom Land zugeht, kann ich nicht beurteilen. Kairo muss ja schlimm sein.

    Zum Zustand der Vehikel: hier in Hurghada sind Altautos extrem teuer. Ein Fiat 124 Baujahr 1980 kostet rund 3.000 EURO !!!! Einen neuen Hyundai oder Kia bekommt man um ca. 9.000 Euro. Das ist gewollt - in Hurghadas Straßen sollen keine alten Vehikel mehr gesehen werden. Klappt auch, man sieht wirklich wenig uralte Autos (abgesehen von Oldtimern - die gibt es auch hier). Vielleicht gibt es deswegen in Hurghada wenig(er) Unfälle.

    Gurtpflicht herrscht auch hier (genauso wie das fahren mit Licht in der Nacht) aber es hält keiner ein. Genausowenig wie Geschwindigkeitsbegrenzungen. Das kann auch ein Grund sein. Hier sind die (meisten) Straßen Top ausgebaut, im Land abseits des Tourismus wahrscheinlich nicht.

    Vielleicht liegt es in Amerika aber auch an der angenehmen Fahrweise. Man rollt mit dem eingestellten Tempomaten zig Kilometer geradeaus den Highway entlang und plötzlich kommt eine Kurve!

    Außerdem sind alle möglichen Zu-, Aus- und Umbauten der Vehikel nirgendwo so strikt reglementiert wie in Europa. Man kann einen V8-Motor in einen VW-Käfer einbauen, ohne die Bremsen und das Fahrwerk anzupassen!. Vielleicht auch ein Grund.

    Und dann gibt es ja noch zig Motorradfahrer auf tlw. selbstgebastelten Monsterbikes. Die Technik der Harley's ist so schon veraltet, aber Kult!

    Wie auch immer, es gibt wahrscheinlich viele Gründe, die wir hier nie ergründen werden können.

    lg nf
     
  13. Kitakinki

    Kitakinki Reisefuchsforum Legende

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    Zwar gibt es in allen Staaten bis auf New Hampshire Gurtpflicht, die kann aber in vielen Staaten nur geahndet werden wenn der Fahrer gleichzeitig zur Nichtanschnallung noch einen anderen Verkehrsverstoß begeht (sog. secondary enforcement).
     
    Zuletzt bearbeitet: 25. April 2011
  14. Travel-Joe

    Travel-Joe Reisefuchsforum Mod

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    Ein bisschen OT, da Manfred ja hier die USA vergleicht, aber mein Eindruck von Kairo war bis jetzt der schlimmste weltweit.

    Ich kenne viele Städte, in denen absolut chaotisch gefahren wird (Kathmandu, Bangkok, Hanoi, ...) und man den Eindruck hat, die einzige Verkehrsregel lautet "fahre so schnell wie möglich von A nach B". Aber in den meisten Städten hatte ich das Gefühl, dass dennoch auf die anderen Rücksicht genommen wird und deren Fehler (d.h. nicht Einhalten von existierenden oder nicht existierenden Regeln) berücksichtigt werden.

    In Kairo hatte ich dagegen das Gefühl von totaler Anarchie. Ich hatte nie den Eindruck, dass ein Autofahrer für einen Fußgänger bremst - "wenn der noch auf der Straße steht und ich gerade da lang fahre, ist das sein Problem...". Ich habe mich in Kairo immer auf der Flucht gefühlt. :disappointed:
     
  15. Gusti

    Gusti Reisefuchsforum Legende

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    Ich denke, gerade das Fahren mit Automatik mag ein gut Teil dazu beitragen, dass man im E-Fall nicht weiss, wie ein Auto überhaupt reagiert oder was zu tun ist. Man verlässt sich völlig auf die Technik,muss ja fast gar nix machen, Tempomat rein und gut.
    Mag sein, dass ich hier unrecht habe, aber vorstellbar wäre dies für mich.

    Es gab da ja vor so ca einem Jahr mehrere schlimme Unfälle und eine große Rückrufaktion von Toyota, weil angeblich Bremsen nicht mehr reagiert hätten, was letztlich - soweit ich gehört habe - wohl gar nicht gestimmt hat. Die Fahrer waren einfach überfordert und wussten nicht, wie reagieren.


    Hier hab ich gerade den Vergleich zwischen Hanoi und Bkk - da liegen imho WELTEN dazwischen!!!
    Auch in Hanoi hält niemand auch nur ansatzweise an, um einen Fußgänger durchzulassen.
    Bangkok ist dagegen schon wohlstrukturiert und ordentlich. Uns vorllem - deutlich leiser:becky:


    LG (noch aus Bkk)
    Gusti
     
    Zuletzt bearbeitet: 25. April 2011
  16. Tobilein

    Tobilein Reisefuchsforum Legende

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    Der Konsum von illegalen Drogen übersteigt den Europas um das zigfache. Kenne in den USA eigentlich niemanden (mit 30!!) der nicht kifft. Der Marihuanakonsum in den USA liegt weit weit über dem in Holland bspw.
    Auf dem Land sind härtere Sachen auch völlig üblich.

    Weniger wird in den USA deswegen nicht getrunken. Die meisten wissen ganz genau wo und von wem man sich Alkohol besorgen kann.

    Die Strafe für Alkohol am Steuer (Führerscheinenzug, Abzocke-MPU) sind in Deutschland doch wesentlich härter. Vor allem weil der Führerschein nicht nur $90 kostet.

    In der Praxis müssen sie es aber nie unter Beweis stellen. Irgendwas auswendig lernen ist eine andere Sache....
     
  17. naturefriend

    naturefriend Reisefuchsforum Mod

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    Ist in Ägypten auch so! Der "Größere" hat Vorfahrt, bzw. "wer bremst - verliert :car:

    lg nf
     
  18. Fernweh

    Fernweh Reisefuchs

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    heute gelesen:
    28 % der autounfälle in den USA gehen auf die beschäftigung mit dem handy während der fahrt zurück.

    wird vielleicht auch weniger hart geandet als hier .... (weiss ich aber nicht genau)
     
  19. reisebaer

    reisebaer Welpe

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    Ich schreibe mal meine unabhängige Meinung. Vor 2 Monaten war ich in Toronto und habe auch einen Toronto Reisebericht geschrieben. Wir sind dann von Toronto aus über Niagara bis nach Manhatten und zurück gefahren. Eigentlich fährt man dort wie hier. Jedoch deutlich langsamer und entspannter. Keiner war am "heizen" und die Straßen waren eigentlich gut leer. Vor Manhatten wurde es dann voller. Also mit hat das fahren dort im dicken GMC bei den Benzinpreisen Spaß gemacht :RpS_biggrin:
     
  20. Manfel

    Manfel Administrator Mitarbeiter

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    Ich hab den Link mal entfernt (Links sind erst für User ab 10 Beiträgen erlaubt)

    Du kannst deinen Toronto Reisebericht (und auch andere) aber gerne in unsere Reisebericht Sammlung eintragen, der würde ein wenig Leben ohnehin gut tun :smilewinkgrin3:
     

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