Namibia 11.2. - 27.2.2011

Dieses Thema im Forum "Restliches Afrika Forum" wurde erstellt von Bandanar, 1. März 2011.

  1. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

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    Nun denn, auf gehts:

    0.Tag:

    Nach ewiger ICE Anreise von DD nach FRA, (Flüge waren uns am Freitag Abend zu unverhältnismässig teuer) ging es pünktlich 20:25 mit Air Namibia Richtung Windhuk. In Economy hat das nur 633,- pro Nase gekostet, direkt beim check-in gibts die Möglichkeit auf Premium Economy (Buisness Sitz - Eco Service) für 275,- pro Richtung upzugraden - war es uns nicht wert. Das Flugzeug (A340-300) war etwas älteren Datums, ein Entertainmentprogramm praktisch nicht existent (4 ausfahrbare Röhrenmonitore in der Mitte :eek1: ) - aber wir wollten eh schlafen, da Nachtflug. Service war sehr freundlich, Essen war nichts besonderes aber gut. Getränke gab es öfter und in großer Auswahl, so stimmten wir uns erstmal ausgiebig mit Amarula auf die bevorstehenden 2 Wochen ein :biggrin2:

    (zu Tag 0 gibts keine Fotos, jeder hier weiß sicher wie ein ICE, der Frankfurter Flughafen und ein Flugzeug aussehen :biggrin2: )
     
  2. marimari

    marimari Reisefuchsforum Mod

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    wie geht es weiter...? bin ja schön gespannt..ich fliege auch bald..aber mit der A380 von Lufthansa über JB und dann South African...lg Mari
     
    Zuletzt bearbeitet: 1. März 2011
  3. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

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    Und weiter gehts, zunächst noch ein paar allgemeine Infos.
    Wir hatten auf Grund der kurzen Reisezeit bereits alle Unterkünfte bei Cardbox Travelshop gebucht. Einen Mietwagen, Landcruiser Bj. 2005 mit Long-Range-Tank und Versicherung auf alles (inkl. Reifen und Glas) haben wir vorher bei Kalahari Car Hire reserviert gehabt. Kartenmaterial hatten wir sowohl in Papier als auch fürs GPS von Tracks4Africa.

    1.Tag: Windhuk - Auob Lodge (374km)

    Etwas gerädert (schlafen im sitzen ist doch nicht so unser Ding) landeten wir 7:30 in Windhuk, einem sehr beschaulichen Flughäfchen. Dort wartete auch schon jemand mit unserem Namen auf dem Schild um uns zum Autovermieter am Stadtrand von Windhuk zu bringen. Bevor es losging haben wir noch schnell eine lokale SIM Karte geholt und zwangsweise ein paar Euro in Nam-Dollar umgetauscht - da der einzige Geldautomat am Flughafen nicht funktionierte.
    Mittlereweile hatte sich auch die andere Familie, welche noch mit zum Autovermieter musste, eingefunden. So ging es dann ca. 30min zu siebent in einem Fünfsitzer nach Windhuk. Bereits auf dem Weg sahen wir in einiger Entfernung einige Antilopen und Giraffen - ein vielversprechender Start.
    Angekommen, hatten wir erstmal ein neueres Landcruiser Modell (Bj. 2007) bekommen, alles zum Auto wurde erklärt und gegen 10:00 konnte es nun losgehen. Erstes Ziel war eine Tankstelle, ein Supermarkt und noch ein Geldautomat in der Nähe (dank Navi ganz schnell gefunden :biggrin2: ) Die Preise in dem Markt entsprachen ungefähr denen bei uns, Diesel war deutlich billiger (ca. 80 Eurocent je Liter)

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    Unser erstes Ziel in Namibia war die Auob Lodge am Rand der Kalahari, ca. 370km Strecke. Die ersten 300km bis Stampriet waren asphaltiert und konnten wir zügig zurücklegen. Die kleineren Orte, welche passiert wurden, machten eher einen uninteressanten Eindruck. Insgesamt war auch kaum etwas auf der Straße los. An einer Polizeikontrolle mussten wir den internationalan Führerschein zeigen und etwas Small-Talk halten. Die letzten 70km ging es entlang des Auob-River, welcher noch etwas Wasser führte, auf Gravel weiter, aber die Straße war in gutem Zustand, so dass wir letztendlich gegen 14:30 an der Lodge ankamen. Die Kalahari hatten wir uns anders vorgestellt, es war fast alles grün und blühte :biggrin2:

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    Die Lodge selbst war schön, aber nichts Besonderes.

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    Für den Abend buchten wir noch einen Game-Drive im anliegenden privaten Wildreservat und erholten uns bis dahin erstmal etwas von der Anreise, bei etwas Birdwatching.

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    Der Game-Drive startete gegen 17 Uhr und ging bis Sonnenuntergang (19:30). Leider waren wir eine ziemlich große Gruppe (private Fahrten waren in dem Anwesen nicht gesattet), aber zu sehen gab es dennoch schon einiges: Gnus, Kuhantilopen, Oryx, Giraffen, Zebras, Strauße, ... und schöne Landschaft mit kleinen roten Dünen - ziemlich viel für den ersten Tag (die besseren Tierbilder kommen später, deswegen hier nur wenige).

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    Nach dem Sundowner gings dann ohne größeres Abendessen ins Bett, wir waren nun doch ziemlich k.o.
     
    Zuletzt bearbeitet: 2. März 2011
  4. marimari

    marimari Reisefuchsforum Mod

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    @Bandanar: schöner Bericht fängt gut an..darf man fragen, wieviel Euer Auto gekostet hat? Die Preise für einen 4X4 sind extrem hoch..ich hab über billigermietwagen.de gebucht (420 Euro für einen Toyota Yaris/Corolla) für 16 Tage...
    Auob Lodge hab ich auch angeschaut, mich jedoch für das Farmhouse in Stampenriet entschieden..
    Wie geht's weiter?
    LG Mari
     
  5. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

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    Inklusive der Versicherung hat der 4x4 1190,- Euro für die 16 Tage gekostet. So ein großes Fahrzeug haben wir eigentlich hauptsächlich wegen der Regenzeit genommen, und um einen etwas höheren Standpunkt bei Gamedrives zu haben (wegen hohem Gras).
    Rein straßenmäßig hätte im Nachhinein betrachtet auch ein kleineres Auto gereicht. Aber etwas zügiger und mit besserem Gefühl ging es mit dem 4x4 dann doch auf Gravel-Road.
    P.S.: Ich versuche noch Tag 2 heute zu schreiben, aber für den gesamten Bericht werde ich noch einige Zeit brauchen.
     
  6. naturefriend

    naturefriend Reisefuchsforum Mod

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    Nimm dir ruhig Zeit. Lieber ein super Reisebericht, der etwas länger dauert, als etwas "Schludriges".

    lg nf

    PS Auto: wir hatten damals keinen 4 WD, war ein normaler Toyota Condor (so Art SUV - also schon etwas höher). Für 4 Peronen Platz genug und bis auf ein paar Stellen hatten wir auch keine Probleme. Mein Freund ist aber ein sehr erfahrener Fahrer, der es sogar in Zimbabwe schaffte, die Fahrt von der Grenze bis zur Lodge durch ca. 20 cm Treibsand mit einem 2 WD zu durchfahren.

    lg nf
     
  7. marimari

    marimari Reisefuchsforum Mod

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    Danke Dir...wir sind immer noch am zweifeln..ob wir nicht noch wechseln wollen-der billigmietwagen können wir jederzeit absagen...nur 500 Euro mehr..ist halt so ne Sache..ich hab mich im Moment für die teurere Lodge Option entschieden..aber gut von Dir zu wissen, dass auch ein kleineres Auto (nicht 4x4) gereicht hätte..wir sind ja auch auf der Standartroute unterwegs und das in der Trockenzeit..
    Klar, ich verstehe, dass Du nicht alles heute schreiben kannst..meine Spannung hält auch noch bis morgen an:smile1:
    Danke - fängt jedenfalls super an, Dein Bericht.
    LG Mari
     
  8. naturefriend

    naturefriend Reisefuchsforum Mod

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    @mari: ich glaub nicht, dass ihr auf deiner Route einen 4x4 braucht. Sind ja großteils Asphalt bzw. Salzpads oder gute Gravel. Lieber für einen 2.ten Reservereifen etwas investieren. Das Problem ist nur, normal darfst du mit einem 2WD KEINE Gravel Road fahren!!! Und das in einem Land, wo du die meisten Highlights nur per Gravel erreichst.

    Übrigens ein paar Tipps:
    nehmt euch unbedingt Kabelbinder mit und befestigt damit die Radkappen. Die fehlen sonst sicher bei der Rückgabe.
    bei Übernahme, alles fotografieren, alles dokumentieren lassen und immer sagen, du fährst keine Gravel. Bei der Rückgabe kannst du immer sagen, das hat der Typ unter den 150 Beschädigungen vergessen zu notieren :13:
    nehmt nur ein weißes Auto - auch mit Klima - heizt sich ein dunkles Auto bei Pausen extrem auf. Nicht nur wegen der Hitze, es kann auch teure Beschädigungen des Plastiks im Innenraum geben. Nehmt euch eine weiße Decke für das schwarze Armarurenbrett mit (oder so eine Alumatte für die Windschutzscheibe - aber die wird sehr oft geklaut). Im Soussosvlei hast du schnell mal über 50 Grad im Schatten. Ins Soussosvlei darfst du vom Parkplatz weg nur mit einem 4WD - aber da fahren Jeeps mit Einheimischen. Kostet dich in Summe weniger, als wenn du wegen diesen paar Kilometer die ganze Zeit einen 4 WD buchst. Aber der Wagen steht einige Zeit in der Sonne!!!

    So, mehr fällt mir momentan ein, aber bis Oktober ist ja noch Zeit.

    lg nf
     
  9. marimari

    marimari Reisefuchsforum Mod

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    Lieben Dank - hab Deine Tipps meinem Mann unter die Nase gehalten - er ist der Chef: Auto:smile1:- ich bin Admin und Organisation:nod:
    Gruss Mari
     
  10. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

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    Danke, danke.

    2. Tag: Auob Lodge - Sesriem (403km)

    Unser zweiter Tag in Namibia begann mit dem, was wir im Urlaub immer tun: zeitig aufstehen - wir wollen ja nicht den ganzen Tag schlafen und so viel Sonnenlicht wie möglich nutzen.
    Das heutige Ziel der Fahrt, und damit der Beginn der eigentlichen Highlights der Reise, sollte Sesriem, das Tor zum Sossousvlei und den großen roten Dünen der Namib sein. Da es bis dahin immerhin 403km waren und ein Teil der direkten Route wegen heftiger Regenfälle 3 Tage zuvor noch gesperrt war, war nur ankommen bis zur Dunkelheit angesagt.
    Um allerdings den Abstecher Richtung Kalahari nicht nur wegen eines Game-Drives gemacht zu haben, brachen wir mit den ersten Sonnenstrahlen 6:30 zu einem Self-Guided Game-Walk auf. So völlig allein am frühen Morgen durch ein Stück am Rand der Kalahari zu laufen ist schon deutlich beeindruckender als im Auto mit einer schnatternden Gruppe unterwegs zu sein. Wir genossen die Landschaft und Geräusche der Wildnis.

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    Auch Tiere liefen uns wieder vor die Linse, unter anderem wieder Gnus, Springböcke, viele Vögel und ein Rock Dassie.

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    Gegen 9 Uhr, und mittlereweile schon großer Hitze kamen wir wieder zum späten Frühstück in der Lodge an.
    Danach gings dann sofort los, geplant war die Route über Stampriet, Mariental, Maltahöhe bis nach Sesriem. Die Straße von Stampriet bis Maltahöhe war asphaltiert und größtenteils schnurgerade. Wären nicht die Strauße und Springböcke, welche ab und zu hinter der Straßenumzäunung zu sehen waren, wäre die Fahrt bis Maltahöhe noch langweiliger gewesen. Zumindest ging es mit 120er Schnitt sehr zügig voran.

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    In Maltahöhe, einer erneut sehr kleiner Ortschaft aber mit moderner Kirche, machten wir einen kurzen Tankstop und erkundigten uns nach der Straßenqualität und eventuellen Sperrungen auf den verbleibenden 160km Gravel. Die Auskunft war beruhigend, keine Sperrung, Straße nicht soo schlecht, nur eine kleine Wasserdurchfahrt - also gings weiter wie geplant.

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    An dieser Stelle sei auch mal ein Wort zum Wetter erwähnt, es war bis dahin durchweg warm und trocken. Die heftigen Regenfälle schienen also momentan Pause zu machen, das konnte uns nur Recht sein. Weniger Recht war uns, dass die Klimaanlage in unserem Auto nicht funktionierte, am ersten Tag war uns das nicht aufgefallen, da wir aus der Kälte kommend die Wärme bei offenem Fenster genossen hatten. Heute kamen wir dagegen schon sehr ins schwitzen auf der langen Fahrt.

    Ab Maltahöhe änderte sich die Landschaft schlagartig. Es wurde bergiger und auch die Vegetation abwechslungsreicher. Noch immer waren wir erstaunt, dass vorwiegend die Farbe grün dominierte. Glücklicherweise war auch die Straße in guter Qualität, und die Wasserdurchfahrt entpuppte sich als eine Durchquerung eines 2m breiten Bachs von vielleicht 15cm Tiefe.

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    Somit erreichten wir bereits gegen 16:00 die Sossousvlei Lodge in Sesriem. Diese Unterkunft hat uns von Anfang an begeistert. Ok, mit 240,- pro Nacht ist sie nicht ganz billig, aber die Zelte waren schön, die Mitarbeiter sehr freundlich und die ganze Anlage mit Pool und Aussichtsturm schön gestaltet und sehr gepflegt. Außerdem ist sie mit nur ca. 500m Entfernung zum Gate des Nationalparks nahezu perfekt gelegen. Zur Lodge gehört außerdem ein Wasserloch (welches zur Regenzeit allerdings nicht besucht wird) und ein großes Arreal, auf welchem man Game-Walks unternehmen kann.

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    Der Blick vom Aussichtsturm ließ nun auch erstmals ein Gefühl von Wüste aufkommen.

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    Eigentlich wäre nun an diesem Tag noch etwas Zeit für Unternehmungen gewesen, aber am Himmel bahnte sich Böses an

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    und außerdem hatten wir ja den gesamten morgigen Tag für Erkundungen des Nationalparks Zeit. Also blieben wir in der Lodge, genossen die gesamte Anlage und ab ungefähr 17:30 erlebten wir es: ein heftiges Gewitter mitten in der Wüste, das auch den ganzen Abend nicht mehr aufhören sollte.



    Da die Temperaturen allerdings schön warm waren, ließen wir uns von etwas Regen natürlich nicht die Laune verderben. Allerdings machten wir uns etwas Sorgen, wegen des geplanten Sossusvlei Besuchs am Folgetag. Der Zugang zum Vlei und auch der Düne 45 war einige Tage zuvor nämlich noch wegen des fließenden Tauchab River ab Kilometer 24, an welchem er die Stichstraße zum Vlei kreuzt, gesperrt gewesen. Ob da neuer Regen so günstig war ? - aber ändern konnten wirs eh nicht.

    An diesem Tag blieb nun nichts anderes mehr zu tun, als sich über das riesige Abendbuffet zu freuen. Es gab eine sehr große Auswahl an Salaten und anderen kleinen Vorspeisen, viele verschiedene Fleischsorten (Zebra, Kudu, Springbock, Strauß, Huhn, Schwein, ...) als Hauptgang und zahlreiche süße Desserts. Anzumerken sei hier, dass wir keine Tiere gegessen haben, welche wir vorher noch freudig fotografiert haben - ein Zebra gehört einfach nicht auf meinen Teller. Auch die Getränkepreise waren unerwartet sehr günstig.



    P.S.: Man kann nur max. 10 Grafiken in einen Beitrag einbinden, wobei auch Smilies als Grafik zählen. Deswegen musste ich erstmal einige Bilder weglassen. Lässt sich das lokal für diesen Thread irgendwie ändern? Ich hab später noch einiges mehr an Bildern.
     
  11. marimari

    marimari Reisefuchsforum Mod

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    och schön - es freut mich immer mehr..die Lodge sieht auch gut aus..ich habe das Desert Camp gewählt..(gehört ja zur gleichen Kette und ist nebenan) - einen Abend werden wir uns das Buffet in der Lodge gönnen, den anderen hab ich Braai vorbestellt:)

    Taleni Africa - Desert Camp

    Wo habt Ihr Mittags gegessen? Unterwegs = Tankstelle oder gar nicht? Oder was im Shop gekauft und im Auto verzehrt? Ich bin nicht so die Frühstücksesserin (vorallem esse ich keine Eier - Fried Rice wäre ok:))- aber Mittags hab ich dann schon ein Hüngerchen:)--
    LG Mari
     
    Zuletzt bearbeitet: 1. März 2011
  12. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

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    Mittag haben wir nie gegessen (hätte es aber in jeder Lodge auch gegeben), höchstens mal ein paar Kekse oder Äpfel.
    Normalerweise gibts bei uns auch nie viel zum Frühstück, wenn man aber von einem Koch hinter seiner Pfanne angestrahlt und begrüßt wird, dann muss man einfach ein Omelett essen :biggrin2:
    Zwischen den beiden Toren zum Nationalpark gibts auch noch das Sesriem Camp, da ist ein Shop, wo man Getränke und Nahrungsmittel kaufen kann.
    Ja, die Zufahrt zum Desert Camp haben wir geshen, ist wirklich nicht weit weg. Das war ursprünglich auch unsere erste Wahl gewesen, aber als wir dann die Unterkünfte fix buchen wollten, war das Desert Camp bereits ausgebucht.
     
    Zuletzt bearbeitet: 2. März 2011
  13. marimari

    marimari Reisefuchsforum Mod

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    Hallo,
    ok - ein paar trockene Kekse kann ich auch vertilgen:RpS_biggrin:
    Geht es heute weiter mit Deinem Bericht? :RpS_thumbup:
    LG Mari
     
  14. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

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    Natürlich, weiter gehts, heute aber nur einen Tag.

    3.Tag: Sossousvlei (190km)

    Der gesamte heutige Tag war für Erkundungen der Dünen und Vleis eingeplant. Da der Nationalpark 6:45 sein Gate öffnete, hieß es 6:15 zum Frühstück und dann schnurstracks zum Office um das Permit für den Park zu holen. Zur Hauptsaison soll man hier lange Wartezeiten einplanen, als wir ankamen war nur eine Person vor uns, und nach dem Eintragen von Name, Adresse und Autonummer in das obligatorische große Buch, hatten wir nach 5 min unser Permit. Uns wurde gesagt, dass sie nicht wüssten, da es die Nacht zuvor geregnet hatte, ob der Tauchab zuviel Wasser hätte, um ihn passieren zu können, und das es keinen Anspruch auf Refund gäbe, wenn dem so sein sollte. Diese Aussage wertete ich eher als negativ und stellte mich moralisch schonmal auf einen nur kurzen Besuch und einen Rundflug am Nachmittag ein, um überhaupt die Vleis sehen zu können.
    Aber nun gings erstmal los, die ersten Kilometer legten wir zunächst etwas zügiger (max. 60km/h sind im NP gestattet) zurück.

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    In einiger Entfernung der Straße sahen wir auch schon die ersten Dünen, welche erstaunlich stark mit kleinen Büschen bewachsen waren.

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    Auch Düne 23 ließen wir erstmal rechts liegen, da diese gerade von einer kleinen Reisegruppe belagert wurde, und wir endlich wissen wollten, ob nach einem weiteren Kilometer unsere Fahrt durch den Fluß beendet sein sollte. Kurz, sie war es nicht, der Tauchab war trocken, absolut trocken.

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    Nur das viele Grün zeugte davon, dass es hier vor kurzem Wasser gab. Keine Ahnung, warum das die Lady von der Parkverwaltung nicht wusste, ändert sich der Wasserstand tatsächlich innerhalb von Stunden um mehrere Meter?! Zumindest fuhren wir nun entspannter weiter, links und rechts der Straße bekamen wir Springböcke, Strauße und Oryx zu Gesicht.

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    Auch die Dünen kamen der Straße immer näher, bis wir schließlich die berühmte Düne 45 erreichten, wo wir natürlich erstmal stoppten. Wir liefen diese ein Stückchen nach oben, kehrten aber auf halben Weg wieder um, da ein ziemlich starker Wind wehte und man dachte von einem Sandstrahlgerät bearbeitet zu werden. Weiter gings erstmal bis zum 2x4 Parkplatz am Ende der Asphaltstraße. Hier dachten wir nun, wäre endgültig Schluß mit dem weiterkommen, wegen des Wassers der vergangenen Tage. Die Fahrer, welche vor Ort warteten um die Nicht-Allrad-Fahrer die letzten 4km ins Sossousvlei zu fahren teilten uns allerdings mit, dass heute der erste Tag wäre, an dem man wieder bis zum Schluß durchfahren könnte. Also ging es, nun mit zugeschaltetem 4x4, frohen Mutes weiter. Anfangs war die Straße etwas schlammig, dann sandig, allerdings nicht sehr tief.

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    Umso mehr war ich verwundert, als wir plötzlich feststeckten. (In Botswana haben wir die viel tiefsandigere Nxai Pan Zufahrt problemlos gemeistert, und das bisschen Sand hielt uns nun auf???) Ich versuchte noch rückwärts zu kommen, aber vergebens. Also Schaufel raus und graben. Als die Räder wieder frei waren, gings erstaunlicherweise wieder nur einen halben Meter weiter - seltsam. In dem Moment kam nun auch einer der dortigen Fahrer und sah unser Mißgeschick, setzte sich ans Steuer und war genauso wenig erfolgreich. Nun draußen stehend sah ich auch das Problem, obwohl 4x4 eingeschaltet war, sorgten nur die Hinterräder für Antrieb - hier war erstmal nichts zu machen. Der Fahrer bot uns an, uns ins Vlei zu fahren und das Auto dann später mit uns heraus zu holen (gegen die übliche "Gebühr" versteht sich) - aber eine andere Option gabs ja eh nicht. Also ließen wir das Auto stehen (einen sichereren Parkplatz gibts wohl kaum :D ) und ließen uns zunächst zum Startpunkt für die kurze Wanderung zum Dead Vlei bringen. Hier sahen wir nun auch die (angeblich) weltgrößte Düne, Big Daddy, mit ungefähr 400m Höhe. Alles in allem war die Dünenlandschaft sehr überwältigend. Nach 15min Spaziergang erreichten wir dann das Dead Vlei. Wir liefen etwas herum, machten ein paar Fotos von den abgestorbenen jahrtausende alten Bäumen und bestaunten die kleinen Wasser und Schlammpfützen, welche hier zu finden waren - an einem normalerweise jahrelang extrem trockenen Ort. Erfreulicherweise waren auch gerade keine anderen Touristen hier, so dass man diese Umgebung sehr schön auf sich wirken lassen konnte.

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    Leider, oder zum Glück war es heute sehr bewölkt, damit waren die Farbunterschiede zwar nicht so extrem kontrastreich, aber es war auch nicht zu heiß. Nachdem wir genug gesehen hatten gings zurück zur Straße und dann die restlichen 500m weiter bis zum Sossousvlei. Als wir dieses erreichten, sahen wir einen großen Teich umgeben von roten Dünen - ein wahrscheinlich nicht alltäglicher Anblick.

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    Nach einiger Zeit kam unser Fahrer und nahm uns wieder mit zurück zu unserem Auto. Hier wurde jetzt erstmal Luft von den Reifen abgelassen und alle Touristen, die vorbeikamen mussten mit schieben helfen, so dass wir nach gar nicht allzu langer Zeit das Auto mit vereinten Kräften (8 Personen) wieder auf befahrbarem Grund hatten. Zum Glück hatten wir einen leistungsstarken Kompressor dabei um wieder Luft in die Reifen zu bekommen. Da es mittlereweile Mittag war, und trotz Wolken ziemlich heiß, gings jetzt erstmal zurück zur Lodge, mit kurzem Stop an der 45.

    Geplant war nun ein paar Stunden am Pool zu bleiben und gegen Abend nochmal in den Nationalpark zu fahren. Gegen 15 Uhr zogen sich aber bereits wieder bedrohlich aussehende Wolken zusammen, so dass wir doch etwas eher starteten als geplant. Diesmal hielten wir an der menschenleeren Düne 23 (eigentlich viel schöner als die 45), und bestiegen diese.

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    Unser Weg wurde von zahlreichen Echsen, Käfern und anderen Kreaturen gekreuzt. Auch schienen wir mit dem Wetter Glück zu haben. In etwas Entfernung blitzte es zwar sehr oft, aber es schien knapp an uns vorbei zu ziehen. Allerdings machten wir uns über eine sehr große "Staubwolke", welche aus dem Vlei kommend sich langsam auf uns zu bewegte etwas Sorgen. Einen Sandsturm wollten wir nicht live auf einer Düne stehend erleben, also gings lieber wieder hinab und Richtung Lodge, mit einem Abstecher zur Elim Düne (Bild unten), welche fast bis zur Spitze bewachsen war. Irgendwann müssen wir uns das Ganze nochmal in der Trockenzeit ansehen.

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    An der Lodge angekommen wars dann doch schon fast 18 Uhr, und wir beschlossen nicht mehr viel zu tun an diesem Tag. Ich rief noch unseren Autovermieter an und berichtete von unserem Allradproblem und der nicht-funktionierenden Klimaanlage. Letzteres schien er für das viel bedeutendere Problem zu halten und meinte, wir würden das Auto am folgenden Abend in Walvis Bay umgetauscht bekommen - okay, das hatte ich mir komplizierter vorgestellt. Nun blieb uns wirklich nur noch eins, nämlich uns ein weiteres Mal um das Abendbuffet zu kümmern.
     
  15. marimari

    marimari Reisefuchsforum Mod

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    Deine Tagesberichte lesen ist wie ein Türchen am Adventskalender öffnen - juhee morgen geht's weiter...
    Gruss Mari
     
  16. Manfel

    Manfel Administrator Mitarbeiter

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    Ja ist wirklich genial - einfach sensationell :clap2::clap2:
    Es wäre wirklich schön wenn das Tradition werden würde im Forum hier, das man so schöne Berichte einstellt wenn man von der Reise zurück kommt.

    Schade das wir hier keine Oscars verleihen - du würdest sofort einen bekommen. :You_Rock_Emoticon:

    PS: Ich habe es jetzt eingestellt das man 25 Bilder /Beitrag einstellten kann..
     
  17. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

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    Danke für die Blumen, ich werde schon ganz rot :RpS_biggrin:
    25 Bilder sind perfekt, da ist es nicht mehr so schwer sich zwischen welchen entscheiden zu müssen. (insgesamt haben wir 4703 Fotos gemacht :eek1: )
    Heute geht es etwas später weiter, ich werde erst gegen 22 Uhr zu Hause sein.
    Viele Grüße,
    Peter
     
  18. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

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    4. Tag: Sesriem - Walvis Bay (411km)

    Heute stand die Fahrt über Solitaire nach Walvis Bay und je nach Ankunftszeit eventuell noch etwas die Besichtigung der Stadt und ein wenig Birdwatching auf dem Programm. Vor Abflug hatte ich diese Etappe fahrtechnisch als die kritischste angesehen, da der Abschnitt zwischen Sesriem und Solitaire wegen des fließenden Tsondab Rivers sowie der Gaub Pass zwischen Solitaire und Walvis Bay wegen der starken Regenfälle gesperrt waren. Kurze Umfahrungen hätte es in diesem Fall auch nicht gegeben. Gute Informationen zu aktuellen Straßenzuständen und noch vieles mehr gibt es übrigens auf Namibia Tourism on tourbrief.com - Home.
    Es zeigte sich aber wieder, dass in einer Woche "wassermäßig" viel passiert in Namibia. Auf Nachfrage an der Rezeption am Vortag wurde uns nämlich bereits gesagt, dass die Straße wieder gut befahrbar wäre. Das kam uns natürlich entgegen, denn so konnten wir den Morgen noch in Sesriem nutzen. Kurz überlegten wir, nochmals in den Nationalpark hinein zu fahren, entschieden uns aber dann doch, für die kurze Zeit nicht noch einmal die Gebühren (8,- pro Person, 1,- fürs Auto) zu bezahlen. Statt dessen unternahmen wir noch vor dem Frühstück erstmal eine kurze Wanderung, von unserem Zeltbungalow aus, querfeldein. Dabei trafen wir auf die obligatorischen Springböcke und einige interessante Vögel und Insekten. Außerdem konnten wir wieder die Ruhe bzw. Geräusche der Natur in namibischer Wildnis genießen.
    Gegen acht gabs dann Frühstück und vor dem endgültigen Check-out fuhren wir nochmal zum 4km entfernten Sossousvlei Canyon. Am Parkplatz zum Canyon fragte ich mich erstmal, wo dieser denn überhaupt ist. Ich hatte vermutet, dass man diesen von unten erreicht, und nicht, dass man von oben hineinblickt :D . Normalerweise kann man in den Canyon, der eher von der kleineren Sorte ist, hinabsteigen und unten einige Kilometer wandern. Momentan war das allerdings wegen des unten stehenden Wassers nicht möglich und wir mussten uns mit verschiedenen Ausblicken begnügen. Alles in allem würde ich sagen, dass der Canyon schon einen kurzen Abstecher wert ist, man darf nur nichts Großes erwarten.

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    Kurz vor zehn gings dann zurück zur Lodge, wir checkten aus und machten uns auf den Weg Richtung Walvis Bay. Da die Straße anfangs teilweise durch den Namib Naukluft Nationalpark führt, sah man hin und wieder einige Tiere. Einen etwas längeren Fotostop unternahmen wir bei einer Gruppen Giraffen, welche in einiger Entfernung in aller Ruhe fraßen.

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    Auf Grund der guten Straßenqualität erreichten wir schon kurz nach halb zwölf den Ort Solitaire. Ort ist eigentlich zu viel gesagt, es gibt dort nicht mehr als eine Tankstelle, einen Minimarkt und Souveniershop sowie eine Lodge. Wir machten dennoch kurz halt, angelockt von einigen hier abgestellten alten Autowracks.

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    Neben der Tankstelle kann man übrigens Kamelausritte in die Umgebung unternehmen. Da wir zum Jahreswechsel aber erst in Ägypten waren und Kamele nun ganz und gar nicht in die Namib passen, hatten wir kein Interesse daran. Viel lieber beobachteten wir ein Bodeneichhörnchen, welches wir anfangs irrtümlicherweise für ein Erdmännchen hielten.

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    Nach Solitaire ging es mit der Straße zunächst etwas auf und ab, aber die Qualität blieb bis auf wenige Ausnahmen sehr gut. Wir passierten eine Betonbrücke über einen Fluß, dem man ansah, dass er vor kurzem noch ziemlich viel Wasser geführt hatte.

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    Danach hatten wir lange Zeit einen schönen Ausblick auf eine großflächige, hügelige, von Canyons durchzogene Landschaft.

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    Man merkte nun mit der Zeit, dass sich die Landschaft kontinuierlich änderte. Das Grün wich und immer mehr Sand kam ins Blickfeld, bis wir irgendwann links und rechts nur noch Wüste sahen.

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    Die Straße durch diese Einöde nach Walvis Bay ging immer nur schnurgerade aus und es war ziemlich heiß. Hier verfluchten wir zum ersten Mal so richtig die defekte Klimaanlage. Aber am Abend sollte das Auto ja glücklicherweise sowieso getauscht werden. Wir waren froh, als wir endlich irgendwann den Stadtrand von Walvis Bay erreichten. 7km vor der Stadt passierten wir die große Düne 7, an welcher einige Fun-Aktivitäten wie z.B. Sandboarden angeboten werden - macht bestimmt Spaß, aber wir hatten absolut kein Interesse daran.
    Walvis Bay hat den größten Hafen Namibias, und die Stadt selbst wird von vielen Reiseführern für Touristen als eher uninteressant und häßlich beschrieben. Die eigentliche Attraktion ist die größte Lagune Afrikas, welche direkt an die Stadt grenzt. Hier leben saisonabhängig bis zu hundertausend Flamingos, Unmengen Pelikane und unzählige andere Wasservögel - das war auch der Grund, weswegen wir hier waren. Aber zunächst ließen wir uns erstmal zielsicher vom Navi zum Courtyard Hotel lotsen. Dabei kamen wir auch schon einen Großteil der Stadt zu Gesicht, die gar nicht soo häßlich ist. Es gibt vorwiegend einstöckige Häuser, ein kleines Zentrum mit einigen Supermärkten, Restaurants und anderen Geschäften sowie einige kleine Kirchen. Zum Glück waren wir eher langsam unterwegs, denn hier passierten wir auch die erste Radarkontrolle, welche wir in Namibia sahen. Im Hotel, das sauber und recht liebevoll dekoriert ist, warfen wir erstmal alles Gepäck ins Zimmer.

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    An der Rezeption bekamen wir auch gleich noch die Nachricht, dass wir bitte Pleasure Flights in Swakop anrufen sollen, um Details für unseren morgigen Rundflug zu klären. Ich hatte bereits vor der Reise ein provisional booking für einen zweistündigen Rundflug über Skelettküste, Namib und Sossousvlei bei diesem Anbieter getätigt, unter der Bedingung, dass das Flugzeug voll bestzt ist. Beim Anruf stellte sich heraus, dass dies leider nicht der Fall war, und wir pro Person 320,- Euro hätten bezahlen sollen. Nach kurzem Überlegen entschieden wir uns dagegen, für das Geld kann man auch schon einen Wochenendtrip in Europa machen. Da noch etwas Zeit bis zum Sonnenuntergang war, fuhren wir gleich noch zur Lagune, welche nur einen Kilometer vom Hotel entfernt lag. Auf dem Weg dahin sahen wir schon eine Pelikangruppe nach der anderen über uns hinweg fliegen.

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    An der Lagune selbst spazierten wir nur ein paar Meter im Esplanada Park entlang und beobachteten einige kleinere Gruppen Flamingos (es war gerade nicht die Saison der großen Schwärme).

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    Nebenbei erwähnt, ist die Lagune tatsächlich so groß, dass man deren andere Seite teilweise nicht sehen kann. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite hingegen beginnt sofort die Wüste.

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    Irgendwann wurde es uns zu kalt und windig, hier war es merklich kühler als im Landesinneren und es ging zurück ins Hotel, wo wir nochmals mit unserem Autovermieter telefonierten und erfuhren, dass ein Fahrer mit neuem Auto unterwegs ist und wir dieses später Abends am Hotel getauscht bekommen.
    So fuhren wir erstmal noch zum Essen in die Pizzeria "Crazy Mamas" - zur Abwechslung war das mal ganz ok - die überschwängliche Begeisterung unseres Reiseführers konnten wir allerdings nun auch nicht teilen. Ungefähr um neun kamen wir wieder im Hotel an, ein Fahrer mit neuem Auto war noch nicht da. Wir warteten bis 22:30, dann wurde es uns zu lang und wir gingen ins Bett - es war schließlich ein langer Tag, und wer weiß wo der Fahrer festhing.
     
  19. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

    Registriert seit:
    21. Januar 2011
    Beiträge:
    1.945
    5. Tag: Walvis Bay - Swakopmund (123km)

    (ich gebe hier immer die an diesem Tag insgesamt gefahrenen Kilometer an, nicht die Entfernung zwischen den genannten Orten)

    Um sieben wurden wir geweckt, der Fahrer mit neuem Auto war da. Er wäre den Tag zuvor schon gegen 21:30 da gewesen und hätte eine Stunde vor dem Hotel (dieses ist von einer Mauer umgeben) auf uns gewartet. Warum er nicht am Tor geklingelt oder sich anders bemerkbar gemacht hat, wird wohl sein Geheimnis bleiben. Uns war es letztendlich egal, der Umtausch ging zügig, und wir hatten nun einen leistungsstarken und noch etwas größeren Ford Fortuner. Da dieser auch erst 70000km auf dem Tacho hatte, schien er noch jüngeren Datums zu sein.

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    Während des Frühstücks überlegten wir erstmal, wie wir die durch den gecancelten Rundflug gewonnene Zeit und das eingesparte Geld am Folgetag in Swakopmund am Besten nutzen sollten. Mir fiel ein, mal auf einer Internetseite von Tommys Desert Tours gewesen zu sein. Das klang damals ganz interessant, erschien mir aber mit 60,- pro Person für eine Halbtagestour recht teuer. Zwischenzeitliche hatte ich aber einige Empfehlungen zu dieser Tour im Netz gelesen. Kurzentschlossen haben wir uns die Telefonnummer raussuchen lassen, und die Living Desert Tour für den folgenden Tag in Swakop gebucht.
    Jetzt gings aber mal erstmal los Richtung Waterfront von Walvis Bay. Auf dem Weg dahin stoppten wir kurz am Strand, da große Gruppen von Pelikanen nahe am Ufer zu beobachten waren.

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    Die Waterfront in Walvis Bay ist natürlich in keinster Weise mit der in Kapstadt zu vergleichen :biggrin2: Es gibt ein paar Bootsanlegestellen für die Touristenboote, welche zu Robben- und Delfintouren hinausfahren, ein Restaurant, einige Souvenierläden und einige "fliegende Händler" mit allerlei Holzfiguren.

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    Bei einem der letzteren gefiel uns sofort ein etwa einen halben Meter langes, ziemlich massives Holznashorn, was vom Händler natürlich nicht unbemerkt blieb. Sein erstes Angebot waren 600,- N$ (60,- Euro). Wir waren uns allerdings ziemlich unsicher, ob wir dieses massive Ding gewichtsmäßig noch hätten unterbringen können. Das teilten wir ihm auch mit, allerdings schien er uns das nicht wirklich glauben zu wollen, und ging mit dem Preis immer weiter, bis auf 300,- N$ runter. Jetzt kamen wir wirklich ins grübeln, und fragten, ob es irgendwo eine Waage gäbe. So langsam schien der Händler, und noch ein paar hinzukommende andere Leute zu verstehen, dass es uns wirklich ums Gewicht ging. Um dieses zu bestimmen legte man nun einen Ziegelstein quer auf einen schmalen, senkrecht stehenden Holzpfosten, so dass dieser darauf "in Waage lag", nun nahm einer das Nashorn, und belastete mit diesen ein Ende des Steins. Damit dieser dadurch nicht herunterfiel, wurde er zum Ausgleich ein Stück in die andere Richtung geschoben. Das Ergebnis der seltsamsten und wahrscheinlich auch falschesten bisher von uns gesehenen Messung waren 3kg.

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    Ich denke allen war klar, dass dies nicht sein konnte, aber gut. Da wir dieses Nashorn mittlereweile nun wirklich wollten :biggrin2: aber keine Lust hatten, später eventuell für Übergepäck zu bezahlen, gings zurück ins Hotel und nach einer Waage fragen. Die hatten tatsächlich ein tragbares Gerät welches sie uns ausleihten. Damit gings nun zurück zum Hafen, der Verkäufer hatte wahrscheinlich nicht damit gerechnet, das wir tatsächlich wiederkommen. Das Nashorn wog 8kg, und die umstehenden Leute waren der Ansicht, dass das "african measure" zuvor gar nicht so schlecht war :33: . 8kg war aber perfekt, denn wir hatten noch 12 Puffer zu den erlaubten 40. Den Preis hatte der Händler ja von selbst schon schön weit gedrückt, und somit sind wir seit diesem Moment stolze Besitzer eines Holznashorns, welches jetzt unser Wohnzimmer ziert und auf den Namen "Walvis" hört :biggrin2:
    Nach dieser "Shoppingtour" klapperten wir nochmals alle zur Vogelbeobachtung geeigneten Plätze von Walvis Bay ab, dass heißt wir fuhren nochmals um die halbe Lagune, an den Salzgewinnungsanlagen vorbei, und zu einem Stück Land namens "Birds Paradise" - wo allerdings kein Vogel zu sehen war. An der Lagune gabs aber zuvor wieder ausreichend Flamingos, Pelikane, andere Wattvögel, und am Strand auch eine Robbe zu sehen.

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    Gegen 13:00 kehrten wir Walvis Bay den Rücken und fuhren nach Swakopmund. Auf dem Weg dahin stoppten wir kurz an der Guanoplattform, welche als Nistplatz für nicht-anwesende Damara Seeschwalben dient und an einem kaum aus dem Meer herausragenden (da Flut) Schiffswrack.

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    Gegen zwei erreichten wir unsere, 5km nördlich vom Zentrum gelegene, Unterkunft in Swakopmund, die Beach Lodge. Das Hotel liegt direkt am Atlantik und ist wie ein Schiff gestaltet, was uns schon von außen gut gefiel.

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    Als wir ins Zimmer kamen, waren wir erstmal baff. Wir hatten einen wunderschönen Ausblick auf die Brandung und sahen in dieser prompt einen Delfin springen (leider zu schnell für ein Foto). Auch vom Badezimmer aus, hatten wir durch ein riesiges Panoramafenster direkten Blick aufs Meer - besser gehts nicht.

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    Bei so einem schönen Zimmer, machten wir erstmal Kaffeepause auf unserem Balkon. Gegen drei ließ sich unser Unternehmungsdrang aber nicht mehr aufhalten und wir fuhren ins Zentrum von Swakopmund. Wir ließen unser Auto auf einem Spar-Parkplatz stehen, und erkundeten die Stadt zu Fuß. Swakop ist wirklich die seltsamste Stadt, welche ich je in Afrika gesehen habe. Sie würde problemlos als Ostseekurort durchgehen, die Häuser haben deutsches Design, man wird in den Geschäften sofort deutsch angesprochen und auch die meisten Straßennamen haben einen Bezug zu Deutschland. Das ist nun nicht das, was wir in einem Afrikaurlaub sehen wollen, aber mal für einen Nachmittag wars ganz lustig anzusehen.

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    Wir liefen brav alle "Sehenswürdigkeiten" ab, bestiegen noch den höchsten Turm Swakops und sahen uns in der Souvenir"meile" um.

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    Wir freuten uns, bereits Walvis gekauft gehabt zu haben, denn die Preise in Swakop kamen uns sehr teuer vor, und waren in den Läden auch nicht verhandelbar. So kam zum Beispiel ein T-Shirt mit Namibia Motiv zwischen 20,- und 30,- Euro (in Yogya hab ich sowas schonmal für nen Dollar gekauft) Da die meisten Geschäfte bereits 17 Uhr schlossen, gings dann auch nach gar nicht allzu langer Zeit wieder ins Hotel zurück, wo wir nochmal den Ausblick aufs Meer genossen. Als Abendverpflegung hatten wir uns auch schon für take-away Pizza entschieden, welche wir etwas später nochmal aus dem Zentrum holten. Unser Zimmer, oder genauer gesagt die Aussicht von diesem, war einfach zu schön um auswärts zu essen :smile1:
     
    Zuletzt bearbeitet: 4. März 2011
  20. marimari

    marimari Reisefuchsforum Mod

    Registriert seit:
    17. Januar 2011
    Beiträge:
    2.029
    Hallo
    Danke Dir - die Beach Lodge hab ich mir auch angeschaut...hätte immer noch die Möglichkeit umzubuchen - lohnt es sich wirklich?
    LG Mari
     

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