Japan: Kleinere Ausflüge

Dieses Thema im Forum "Asien Reiseforum" wurde erstellt von Kitakinki, 22. Oktober 2011.

  1. Kitakinki

    Kitakinki Reisefuchsforum Legende

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    Nach einem Monat habe ich es doch tatsächlich geschafft die Fotos von meinem Laptop auf den Desktop-PC zubekommen. Nur nicht hetzen :tongue5:
    In diesem Thread möchte ich gern ein paar meiner Exkursionen vorstellen. Manchmal auch mit Übernachtung.

    Los geht's mit Kinosakionsen, einem kleinen Ort an der Küste des japanischen Meeres. Bekannt für seine Bäder, recht viel mehr als sich selber Einweichen kann man dort auch nicht.

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    (da beim A)

    Die Zugfahrt führt einmal von Süd nach Nord durch Honshu, über die eingleisige Bantan-Bahn. "Ban" vom ersten Zeichen der früheren Privonz Harima/Himeji, "tan" vom ersten Zeichen der früheren Provinz Tajima. An der Südküste hat's nur wenig bis gar keinen Schnee, aber an der Nordküste drückt's von Russland genug weiße Pracht her. In den Bergen sowieso.
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    Ich hatte zwei Übernachtungen in einer Pension mit Frühstück gebucht. Da unter der Woche war ich vorerst der einzige Gast.
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    Die Zimmer sind für bis zu fünf Personen gedacht, dementsprechend günstig wird's bei Vollbelegung dann auch. In meiner Wohnung hatte ich eine Matratze, Futons gehen gar nicht :wink5: . Bin erst um vier Uhr morgens eingeschlafen und angenehm war die Nachtruhe dann auch nicht.
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    Der Bahnhof von Kinosakionsen.
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    Zwar schneit's in Kinosakionsen recht viel, es wird aber nie so kalt dass diese spezielle Version der Enteisung mit einfrieren würde.
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    Vom Taishi-Berg hat man einen schönen Ausblick. Wollte erst hochlaufen, beim Anblick von eineinhalb Meter Schnee auf dem Gipfel war die Gondel aber die richtige Entscheidung. Meine Pension war links oben an der Bucht direkt am Meer.
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  2. Kitakinki

    Kitakinki Reisefuchsforum Legende

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    Der ist noch ein bisschen stehengeblieben.
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    Schaut ja doch so aus als könnte man hochlaufen ;-)
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    Mit 80°C kommt das Wasser aus der Quelle.
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  3. Kitakinki

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    Downtown Kinosakionsen. Hier steppt der Bär.
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    Im Ort gibt's sieben Badehäuser. Für 4 bis 5 Euro kann man sich dann nackend in heißes Wasser setzen.
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    Trister Februar, im Sommer ist es bestimmt schöner.
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  4. Kitakinki

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    In Japan gibt's afaik keinen Schneefang auf den Dächern, deswegen die roten Lübecker Hütchen auf der Straße.
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    Kinosakionsen ist auch für Krabben bekannt, die werden dann in einem Topf zusammen mit Gemüse gekocht und verspeist. Sündhaft teuer.
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    Am Meer. Den Strand hatte ich für mich alleine, bei 5 Grad über Null aber auch kein Wunder.
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    Frühstück in der Pension. Das Schwarze links unten ist Fischrogen, die beige n Würfel daneben eingelegter Tofu. Muss ich nicht täglich haben... :shy3:
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    Und das war's. Netter kleiner Ort ohne außergewöhnliche Sehenswürdigkeiten, aber durchaus einen Besuch wert.
     
  5. Kitakinki

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    Im Februar war ich am Koya-Berg, dem zentrum des Shingon-Buddhismus und Teil des Weltkulturerbes "Heilige Stätten und Pilgerstraßen in den Kii-Bergen".

    Da ich etwas westlich von Kobe gewohnt habe ging's um 8 Uhr morgens los, mit dem Zug nach Osaka und weiter mit der Ubahn nach Namba. Osaka hat zwei große Bahnhöfe, Osaka/Umeda im Norden und Namba im Süden.

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    Noch schnell den Koya-Pass für Fahrt & Eintritte bei der Nankai-Bahngesellschaft gekauft und auf den Zug gewartet.

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    Es war kurz vor neun Uhr und die morgendliche Stoßzeit noch nicht ganz vorbei, dementsprechend angelaufen waren die Scheiben im Waggon.

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    Bis Hashimoto geht's flott voran, dann quält sich der Zug über eine eingleisige Strecke durch 20 Tunnel einen Berghang hinauf.

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    Nach Zug jetzt Standseilbahn. Danach muss man noch in einen Bus umsteigen, da die Straße ins Dorf recht eng und für Fußgänger gesperrt ist.

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    Stupa "Konpo Daito" im Danjogaran.

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  6. Kitakinki

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    Statt Schneefang auf dem Dach gibt's ein Schild doch bitte aufzupassen.
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    Das große Tor am westlichen Ortseingang. Der alte Pilgerweg aus dem Tal kommt hier vorbei.
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    Tempelunterkunft, da kann man übernachten und meditieren. Und sich vom Mönch eine mit dem Stecken naufhauen lassen.
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    Die Japaner reinigen sich beim Tempelbesuch ja die Hände und den Mund. Ging aber diesmal leider nicht.
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    Eingang zum Oku-no-in, dem größten Friedhof Japans. Gand am Ende befindet sich das Grab von Kôbô Daishi, dem Gründer der Shingon-Sekte.
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  7. Kitakinki

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    Das Firmengrab von Nissan.
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    Man sieht: Es wird hier auch mal recht frisch im Winter.
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    Totenbretter gab es in Bayern früher auch.
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  8. Kitakinki

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    Ojizô-sama / Ksitigarbha links. Der Holzpflich rechts markiert das Grab von Ichikawa Danjûrô, einem der berühmtesten Namen für Kabukischauspieler. Weiß nicht ob da nur die Asche von einem oder aber von allen dreizehn drinliegt.
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    Tahô-tô im Kongôsanmai-in. Erbaut im Jahre 1223 und damit die zweitälteste Pagode dieses Baustils, nach der im Ishiyama-dera in Ôtsu.
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    Mausoleum von einem der Tokugawa-Shogune.
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    Rückfahrt.
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    Von Osaka aus ist Koya-san schnell und unkompliziert zu erreichen. Ab 8.000 Yen kann man auch übernachten und mit den Mönchen beten.
     
  9. Kitakinki

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    Beim Durchsuchen des japanischen Wikiartikels nach großen Buddhas bin ich auf ein Dreierensemble aus Yakushi, Amida und Shaka in der nördlichen Präfektur Hyogo gestoßen. Das hat der fromme Taxiunternehmer Kiyoshi Tada aus Osaka vor knapp 20 Jahren bauen lassen, für 22,5 Milliarden Yen (damals ca. 280 Millionen DM). Leider liegt der Tempel Chôraku-ji total in der Pampas, fernab jeder Bahnstation.

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    Beim Umsteigen in Himeji bin ich in einen Zug voller lärmender Schüler gekommen, die auch noch fast bis zur Endstation Teramae mitfuhren. Da die Bantan-Bahn nur bis Teramae elektrifiziert ist muss man umsteigen.
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    In der japanischen Pampas schaut's oft gammlig aus, weil Müll/Abraum/Schutt herumliegen und von niemandem weggeräumt wird. Generell würde ich das Funktionsprinzip dieser Gesellschaft als "etwas machen, bis einem jemand sagt dass man damit aufhören soll" beschreiben. Und dann sich groß entschuldigen, das habe man ja nicht gewollt und überhaupt. Hat aber mit den Buddhas jetzt nichts zu tun.
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    Den Zug von Teramae nach Wadayama hatte ich dafür für mich alleine.
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    Noch einmal in Wadayama umsteigen, dann einige Stationen weiter Ankunft in Yôka. Pampas galore. Es verkehrt grob ein Bus pro Stunde zum Tempel, der braucht eine Stunde und ist mit 1.100 Yen recht teuer. Busfahren ist in Japan an sich nicht billig, in seltenen Fällen gibt's einen Festpreis, normalerweise zieht man aber beim Einsteigen eine Nummer und kann dann an einem Schild über dem Fahrer verfolgen wie der Fahrpreis mit jeder weiteren Haltestelle steigt. Beim Aussteigen wirft man den abgezählten Betrag in einen Kasten neben dem Fahrer.
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    Nach über 4 Stunden (für 140 km) endlich Ankunft im kleinen Ort Irie. Der Tempel befindet sich am Berghang geradeaus.
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  10. Kitakinki

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    Der Innenhof. Ich war der einzige Besucher, laut der Frau am Eingang war nach der Eröffnung in den 90ern der Besucherandrang groß, aber in den letzten Jahren kommen nur noch wenige Besucher.
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    In dem Tempel befindet sich eine geheime Statue des Yakushi-nyorai, die kommt nur alle sieben Jahre einmal an die frische Luft. Die Statue ist auch das einzige Überbleibsel vom alten Tempel, der zwischen 730 und 750 gegründet wurde. Die Statue links ist enweder Kobo Daishi oder der Wandermönch Gyôki.
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    Tadaa! Größte Holzbuddhas von Welt.
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  11. Kitakinki

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    Von nah hat man gesehen dass sich die goldene Farbe schon ablöst, richtig große Risse waren auch drin. Die Buddhas hat man in China machen lassen.
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    Über die Brücke bin ich dann zur Bushaltestelle zurückgelaufen.
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    An der Bushaltestelle habe ich unter dem Vordach eines aufgegebenen Restaurants gewartet, Wirtschaft gab's nicht und der Gemischtwarenladen in der Nähe hatte nur schon abgelaufene Süßigkeiten D:.
    Im Bild: Reiswaschmaschine und Getränkeautomat.
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  12. Kitakinki

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    Es gibt nur noch 12 Burgen im Originalzustand, den Rest hat's zerlegt. Eine davon steht in Takahashi (Präfektur Okayama), damit man das Takahashi von anderen unterscheiden kann ist die Burg auch als Bitchu-Takahashi-jô bekannt. Zudem handelt es sich hier um die letzte noch erhaltene Burg auf einem Berg.

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    Früh aufgestanden und nach einmal umsteigen in Aioi den Zug erwischt, der direkt nach Takahashi fährt. Die schnellste aber auch teuerste Variante wäre gewesen mit dem Shinkansen nach Okayama zu fahren und dort in einen Expresszug umzusteigen, aber für bestimmte Zeiträume verkauft Japan Railways ein Billet, mit dem man einen Tag lang soviel man will Lokalzug fahren kann, für 20 Euro. Also zwei Stunden in den Bummelzug gesetzt.

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    Vom Bahnhof in Takahashi bin ich dann ca. eine Stunde den Berg hochgetrapst.

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    Macchu Picchu auf japanisch.

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    Die weißen Aufbauten sind nicht original, man hat die Burg wie nahezu alle Burgen in Japan nach der Meiji-Restauration in den 1870ern aufgegeben und verfallen lassen.
     
  13. Kitakinki

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    So hat die Burg mal original ausgeschaut. Das Bild habe ich nicht selber gemalt sondern aus dem Internetz geklaut.

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    Der Sandweg links war zum Transport für Baumaterial gedacht.

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    Man sieht schon: Die Burg ist eigentlich ein Bürglein.

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    Bilder aus den 1920ern, bevor man die Burg komplett auseinandergenommen und restauriert hat.

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    Der Hauptplatz, japanisch "Hommaru" (本丸)

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    Außer der Burg gibt's in Takahashi nichts Interessantes. Das Folk Museum ist eine Ansammlung an altem Kladderadatsch.

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    Auf dem Rückweg habe ich noch die Burg von Okayama angeschaut. Ein Neubau aus Beton, da kann man mit dem Aufzug rauffahren.

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    Von außen ganz nett, von innen scheußlich.

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    Es gibt in Japan den weitverbreiteten Aberglauben, volle Wasserflaschen würden Katzen fernhalten.

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    Nach einem Besuch im prefekturlichen Museum (lieblos aufgestellter alter Kram mit knochentrockenen Erklärungen dazu) ging's zurück zum Bahnhof. Hier noch eine Straßenszene.
     
  14. Kitakinki

    Kitakinki Reisefuchsforum Legende

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    Der Tempelkomplex Shoshazan Engyô-ji gehört zum Tendai-Buddhismus und liegt nordwestlich von Himeji auf einem Berg. Szenen von Last Samurai wurden da gedreht. Da auf dem Berg nach wie vor Betbetrieb herrscht sind einige Teile für Frauen nicht zugänglich. Mulier tacet in ecclesiam äh templum.
    Der Tempel ist Nr. 27 von 33 auf dem Kansai-Kannon-Pilgerweg.

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    Vom Bahnhof Himeji aus 15 Minuten mit dem Bus und dann mit der Seilbahn den Berg hinauf.

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    Der Einstieg zum Wanderweg, kurz nach der Bergstation. Für ein paar Kopeken mehr kann man sich auch mit dem Bus bis zur Haupthalle fahren lassen.

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    Buddhastatue.

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    Blick auf Himeji.

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    Der weiße Kasten links vom Hügelrücken ist die Einhausung des Schlosses. Das wird noch bis 2014 generalsaniert.

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    Mani-den, nach einem Brand 1933 wiedererrichtet. Mani kommt von diesem Perser Mani.

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    Gräber u.a. von 3 Mitgliedern der Honda-Familie, zu Beginn des 17. Jahrhunderts Burgherren auf Burg Himeji

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    Links die ehemalige Wohnhalle der Novizen, rechts die Haupthalle. Der Buddha dortdrin ist nur einmal im Jahr zu besichtigen. Warum weiß ich nicht, im Zenkô-ji von Nagano gibt's so eine Statue die darf nur der Abt vom Tempel anschauen, und alle 7 Jahre wird eine Kopie davon der Öffentlichkeit vorgeführt.

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    Erbaut erstmals 1331, nach einem Brand um 1450 wiedererrichtet.

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    Glockenturm aus der Kamakura-Zeit (1185–1333).

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    Eingang zum Mönchswohnheim.

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    Jizo-Statuen mit Latzerl.

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    Abstieg ins Tal. Ganz schön steil.
     
    Zuletzt bearbeitet: 21. Februar 2012
  15. Kitakinki

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    In Hikone steht eine weitere der 12 noch original erhaltenen Burgen. Der Hauptturm entstand eigentlich 1575 in Ôtsu und wurde dann nach Hikone transportiert.

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    Das Wetter war so lala. Hier der Bahnhofsvorplatz von Hikone. Könnte auch in Kakogawa oder Shimotsuke sein, japanische Kleinstadt eben.

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    Außenmauern und Burggraben.

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    Der Hauptturm. Es war Sonntag und daher relativ viel los.

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    Auch die Toiletten gibt's im passenden Baustil.

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    Westflügel, auch noch original erhalten.

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    Garten mit Burg im Hintergrund. Es war noch März und daher keine üppige Blütenpracht gediehen.

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    Zu schneien angefangen hat's auch noch.

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    Innenhof eines nachgebauten Adelssitzes, der gehört zum Burgmuseum.

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    Die berüchtigten Toilettenschuhe. Was ist unhygienischer, Latschen in denen schon halb Osaka seine Haxn drinhatte oder ein täglich gereinigter Kloboden?

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    Strandpromenade des Biwa-Sees. Hikone ist nicht von ungefähr auch als das St. Wolfgang von Westjapan bekannt.
     
  16. Kitakinki

    Kitakinki Reisefuchsforum Legende

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    Der Hiei-zan ist eine alte Tempelansammlung östlich von Kioto und gehört zum Tendai-Buddhismus. Die komplette Anlage wurde 1571 durch Oda Nobunaga zerstört, dem waren die Mönche zu mächtig.

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    Mit dem Zug bin ich bis Ôtsu gefahren. Hier eine Straßenszene.

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    Erste Station war der Mii-dera, mit über 40 Gebäude einer der größten Tempelkomplexe Japans.

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    Die nächste Station war der Hiyoshi-Taisha, erwähnt erstmals im Kojiki im 8. Jahrhundert.

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    Mit der Standseilbahn bin ich dann den Hiei-Berg rauf.

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    Die Haupthalle (Kompon-Chûdô).

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    Auf dem Weg über den Berg zur Standseilbahn nach Kioto runter bin ich auf einen alten Schlepplift gestoßen.

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    Vorletzte Station: Der Shimogamo-Schrein in Kioto.

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    Und zuletzt der Heian-jingu, erbaut 1895.

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  17. Gusti

    Gusti Reisefuchsforum Legende

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    Kitakinki, ich möchte mich mal bedanken, dass Du uns Japan so nett vorstellst.
    Kultur und Burgen sind wirklich interessant, wenn auch die Städte allgemein nicht so sehenswert zu sein scheinen. Aber man bekommt schon einen ganz guten Eindruck.

    Wie lange warst Du eigentlich dort - und vorallem - sprichst/verstehst Du auch ein bisschen die Sprache? Das wird ja ausserhalb der großen Städte sonst sicher zum Problem - oder ist überall inzwischen alles zusätzlich in Englisch ausgeschildert?

    VG
    Gusti
     
  18. Kitakinki

    Kitakinki Reisefuchsforum Legende

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    Es hat in den Städten halt viel Beton, und das dicht an dicht. In Deutschland wird ja drauf geschaut dass sich Neubauten in das Stadtbild einfügen, aber in Japan gibt's das nicht, da wird gebaut wie man lustig ist und Hauptsache viel Nutzfläche geschaffen.

    Ich war ein Jahr drüben auf Working Holiday und habe nur wenige Fotos von den Städten gemacht, da müsste ich mal meine alten Bilder von 2008 und 2009 durchsuchen. So schnell geht mir das Material noch nicht aus :wink5:

    Japanisch ist mittlerweile kein Problem mehr, zumindest was alltägliche Unterhaltungen und normale Texte angeht. Nach 4 Jahren könnte ich zwar weiter sein, habe das aber nur nebenher an der Uni gemacht und kein Geld in Kurse investiert.
    Mit Englisch kommt man in den Städten zurecht, auf dem Land gibt es an den Bahnhöfen - sofern nicht totale Pampas - zumindest noch eine Übersichtskarte der Umgebung auf Japanisch & Englisch. Auch die hinterletzte Touristeninfo hat irgendwas auf Englisch. So Orte wie der Tempel mit den 3 großen Buddhas sind aber ohne Japanisch nur schwer zu erreichen, da weder der Busfahrplan auf Englisch ist noch die Busfahrer Englisch können. Mit Händen und Füßen würds aber schon gehen.
     
  19. Kitakinki

    Kitakinki Reisefuchsforum Legende

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    Jetzt kommen ein paar unsortierte Fotos.

    Über den Dächern von Osaka. Sehr schick.

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    Straßenszene in West-Kobe. Hinten fährt der Shinkansen. Bei Maruhan handelt es sich um eine Pachinko-Kette, da verzocken die Japaner ihre Kohle. Dazu muss man natürlich rauchen und es ist ein fürchterlicher Krach in dem Laden. Süchtige gibt's genug, am Bahnhof bei meiner Wohnung hat der Pachinkoladen um 10 Uhr morgens aufgemacht, und ab halb 10 saßen schon die ersten Spieler auf Hockern davor und haben sehnsüchtig auf die Eröffnung gewartet. Bestimmt nur um auch den besten Apparat zu erwischen.

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    Statue von Tetsujin 28 in Kobe-Nagata. Der Zeichner des Mangas, Mitsuteru Yokoyama, kam aus Kobe.

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    Der Ikutaschrein in Kobe. Angeblich gegründet im 3. Jahrhundert.

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    Sonnenuntergang in Akashi.

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    Herbstlaubfärbung in Arashiyama / Kioto, leider war ich zu spät dran und viel vom Laub schon runtergefallen.

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    Gebrauchsanweisung für die Müllentsorgung. Restmüll zweimal in der Woche, PET-Flaschen zweimal im Monat, Metall, Glas und Keramik zweimal im Monat, Papier einmal im Monat. Müllgebühren gibt's nicht.

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    So hat's von meinem Fenster raus ausgeschaut.

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    ゆ deutet auf ein öffentliches Bad hin, und das sah innen so grindig aus wie von außen. In japanischen Bädern sitzt normalerweise eine Oma am Eingang auf einem Podest und kassiert ab. Sie kann als einzige in beide Umkleidebereiche sehen und schaut den Männern ungeniert auf das Spatzi.

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    Hochwasserpolder in Kakogawa.

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    Kreuzung bei mir um's Eck.

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  20. Kitakinki

    Kitakinki Reisefuchsforum Legende

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    Von Akashi aus bin ich bis Kakogawa gefahren und dann in einen Zug der JR Kakogawa Line umgestiegen. Das ist eine weniger befahrene Strecke, die erst in den letzten Jahren überhaupt elektrifiziert wurde. Vom Bahnhof Ao aus verkehrt dann die Hojo-Privatbahn mit einem Dieseltriebwagen stündlich. Dabei handelt es sich um eine Strecke der ehemaligen japanischen Staatsbahn, die 1987 aufgrund von damals 462 Milliarden Mark Schulden "notprivatisiert" wurde. Selbst zur damaligen Seifenblasenwirtschaft, als die Japaner mit ihrer überbewerteten Währung international groß einkauften und Massen von Geld daheim horteten war das nicht mehr geradezubiegen. Vor und nach der Privatisierung wurden für die Staatsbahn unrentable Strecken stillgelegt oder an kleine Gesellschaften übergeben. Viele dieser Bahnen mussten in den Folgejahren dichtmachen. Das gleiche Spiel wird auch heute noch gespielt, nach der Fertigstellung einer Shinkansen-Strecke wird die parallel laufende normale Bahn an eine Tochtergesellschaft abgegeben.
    Blabla, aber darum gehts eigentlich gar nicht. Im scheußlichen japanischen Sommer mit über 30 Grad und feuchter Luft fiel mir ein mal wieder Pilgern zu gehen, in die Pampas, zum Hokke-zan Ichijô-ji. Der gehört zum Tendaibuddhismus und wurde 650 auf Weisung von Kaiser Kotoku gegründet.

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    Der unbemannte Bahnhof "Hokkeguchi"

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    Der Name des Bahnhofs ist von links nach rechts geschrieben, man sieht dahinter aber noch altes Gepinsel, geschrieben von rechts nach links. Sowas gibt's heute auf Schildern gar nicht mehr. Auf dem Brett im Fenster wird sogar noch das alte Zeichen für Bahnhof (驛) verwendet, welches 1946 durch 駅 ersetzt wurde.

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    Man sieht schon: Hier steppt der Bär.

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    Schildkröten gab's auch.

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    Auf der Straße steht "Anhalten".

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    Nach einer Busfahrt von ca. 15 Minuten: Die Stele am Eingang weist darauf hin, dass es sich beim Ichijô-ji um den 26. von 33 Tempeln des Kansai-Kannon-Pilgerweges handelt.

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    Für diese Pagode ist der Tempel sehr berühmt, erbaut 1171 während der Heian-Zeit und DAS Symbol für japanisch-buddhistischen Baustil.

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    Die Haupthalle, erbaut 1628. Da kann man sich einen Zettel bepinseln lassen, oder wahlweise ein Pilgerbuch. Hat man alle 33 Tempel des Pilgerweges abgeklappert ist man ein toller Hecht und kommt in den Himmel.

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    So schaut dieses Kritzi-Kratzi aus. Links unten der Name des Tempel in stilisierter Schrift, rechts oben "26. Tempel des Pilgerweges", rechts unten das Datum.

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    Neben dem Tempel war ein vergammelter Shintoschrein. Shinto und Buddhismus waren eigentlich fest verwachsen, bis man im Zuge der Meiji-Restauration in den 1870ern einen Nationalkokolores zusammenfantasierte und Tempel und Schreine trennte. Viele Tempel wurden damals in Brand gesteckt, weil schlimm und aus China importierter Buddha und so. Der Kaiser wird z.B. heute nach seinem Tod auf Shinto-Art begraben, das gibt's erst seit man sich das nach dem Tod von Kaiser Meiji so ausgedacht hat, davor gab's ein normales buddhistisches Begräbnis.

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    Auf dem Rückweg fuhr kein Bus mehr am Tempel vorbei, also bin ich einige Kilometer bis zur nächsten Haltestelle gelaufen. Schwitz, schwitz.

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Bernardalido